Bretagne Tag 14: Vannes und die Ile d’Arz

Nach einem eher einfachen Frühstück im Hotel im Vergleich zu unserer Selbstversorger- Tagen brachen wir heute Vormittag auf nach Vannes. 
Am dortigen Gare Maritime erstanden wir zunächst zwei Tickets für eine Fährüberfahrt hin und zurück zur Ile d’Arz.
Bevor wir übersetzen würden, wollten wir uns jedoch auf jeden Fall noch die pittoreske und wunderschöne Altstadt von Vannes ansehen.

Diese tollen und teils windschiefen Gebäude waren bezeichnend für die Altstadt von Vannes.

Am Porte Saint-Vincent starteten wir unseren Rundgang.

Hier wartete offensichtlich noch sehr viel Arbeit auf die Restaurateure!

Dazu stellten wir unser Auto in der Qpark Tiefgarage Le Port ab. Das war mit 50 Cent pro halbe Stunde zwar recht teuer, aber dafür sehr zentral gelegen und wir hatten ja nicht allzu viel Zeit, da wir gegen Mittag die Fähre bekommen mussten. 
Unser Rundgang startete an und hindurch die Porte Saint-Vincent hinein in die Altstadt. Nach wenigen hundert Metern bogen wir rechterhand ab auf die Rue Porte Poterne bis wir das alte Waschhaus aus dem 19. Jahrhundert, die Lavoirs de la Garenne erreichten.
Von der Straße oberhalb, der Rue Francis Decker bot sich ein schöner Blick auf den weitläufigen Park Jardin du Chateau de’l Hermine und die massiven Stadtmauern. 
Wir folgten der Straße weiter Richtung Norden und kehrten schließlich durch das Porte Prison zurück in den Altstadtkern.
Mit seinen teils großen und repräsentativen Gebäuden hatte Vannes sogar fast das Flair einer Großstadt wie Paris. 

Das ehemalige Waschhaus, die Lavoirs de la Garenne

Der wunderschöne Jardin du Chateau de l’Hermine

Blick auf die wehrhaften Stadtmauern und die Kathedrale im Hintergrund

Dank solcher imposanter Fassaden wie hier in der Rue Alain le Grand hatte Vannes teils sogar richtiges Großstadt-Flair.

Durch das Porte Prison kehrten wir in das Zentrum der Altstadt zurück.

Gebäude wie aus einem Mittelalterfilm in der Rue des Chanoines
Wir platzten fast mitten in diesen Film-Dreh hinein!

„Lotrecht“ war ein Begriff, der dem damaligen Baumeister offensichtlich nicht bekannt war! 🙂

Wir spazierten weiter durch kleine mittelalterliche Gassen bis wir die Kathedrale erreichten und platzten dabei mitten in den Dreh eines Historienfilms!
Nach kurzem Blick auf die Uhr beschlossen wir, dass es Zeit war aufzubrechen und wir spazierten zurück durch das Zentrum in Richtung Auto vorbei am Place des Lices.  
In einer Bäckerei und im Carrefour City in der Rue Saint-Vincent versorgten wir uns noch mit Proviant und mit frisch gepresstem Orangensaft.
Mit dem Auto ging es in circa fünf Minuten wieder zurück zum Hafen, wo wir es auf dem dortigen großen kostenlosen Parkplatz abstellten.
Die Fähre brachte uns wenig später in einer halben Stunde durch den Golf von Morbihan auf die kleine Insel Ile d’Arz

Überfahrt von Vannes auf die Ile d’Arz

Fischerboot im Golf von Morbihan

Auf der Ile d’Arz in der Bucht von Berno

Die dortige von Einheimischen in mühevoller Handarbeit restaurierte Gezeitenmühle

Der Kontrast zum quirligen Stadtleben von Vannes hätte hier nicht drastischer sein können: Denn bei unserer Rundwanderung durch die kleinen Weiler und entlang der Küste waren wir fast komplett allein mit der Natur, da insgesamt nur etwas mehr als 200 Menschen auf der Insel lebten. 
Wir statteten der Gezeitenmühle Moulin de Berno einen Besuch ab und spendeten ein paar Euro, nachdem uns ein Einheimischer eine kleine Führung gegeben hatte. Denn er zusammen mit drei anderen Anwohnern hatte die Mühle samt Steg in Eigenregie komplett von den Grundmauern neu aufgebaut und restauriert. 
Wir folgten der Küste weiter und passierten dabei zwei interessante Schiffswracks bis wir zum Pointe de Berno gelangten. Von dort hatte man einen schönen Ausblick auf den Golf und die winzige Ile Mouchiouse, die wie aus Robinson Crusoe Roman entstammt zu sein schien! 

Schiffswrack im Étang du Moulin 

Tolle fast schon mystische Stimmung an einem weiteren Schiffswrack am Strand

Die winzige Insel Ile Mouchiouse

Eine regelrechte Farbexplosion im Ètang du Moulin. Im Hintergrund die Gezeitenmühle.

Am Plage Bourhel beschlossen wir schließlich umzukehren und wanderten zurück in Richtung Hafen durch das Dorf Gréavo im Zentrum der Insel in dem es sogar einige Restaurants gab. 
Dort konnte man anders als in den vielen bekannteren Touristenorten zudem noch sehr gut das authentische Dorfleben der Bretagne erfahren. 
Zurück auf dem Festland unternahmen wir am Abend noch einen kleinen Spaziergang an der Küste von Saint-Armel nach Lasne bis zur so genannten Route Submersible, einer Straße zur Insel L’Ile de Tascon, die bei Flut quasi abtaucht und entsprechend nur bei Ebbe befahrbar ist.

Der Plage Bourhel

Die Häuser auf der Insel hatten alle ihren ganz eigenen Charme.

Bretonische Inselromantik

Wie so oft in der Bretagne schmückten viele Blumen und Pflanzen die Häuser

Am Golf von Morbihan zwischen Saint-Armel und Lasne

Diese Rue Submersible war nur bei Ebbe zu befahren – außer man konnte ein Amphibienfahrzeug sein Eigen nennen! 🙂

Heute war leider bereits unser letzter Abend in der Bretagne, daher gönnten wir uns ein reichhaltiges Abendessen, eingeleitet mit einem süffigen Cide-Calvados-Aperitif und später dann mit extrem leckeren und ausgefallenen Galettes in der Creperie Bara Breizh in Saint-Armel.
Christian

Schreibe einen Kommentar