Nach der rauen Schönheit Südpatagoniens und dem von Fjorden und dichtem Urwald gekennzeichnetem Nordpatagonien, ging unsere Reise nun weiter auf die als urtümlichster Flecken Chiles bezeichnete Insel Chiloe. Dadurch, dass sie nur per Fähre zu erreichen ist, waren die Einwohner dort schon immer etwas vom Festland isoliert und so prägte sich deren ganz eigene Kultur, die sich unter anderem auch in den auf langen Holzstelzen errichteten Fischerhäusern äußert.
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Unverkennbar deutsche Wurzeln auch in Puerto Montt |
Zunächst einmal verbrachten wir nach unserer Ankunft mit dem Flieger aus Nordpatagonien die Nacht noch in Puerto Montt im Hostal Tren del Sur. Das Hostel ist schön an einem Hang in einem etwas ruhigeren Teil der Stadt gelegen und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Der Name des Hostels ist hierbei Programm: Wände und Möbel sind aus dem Holz der Streben alter Eisenbahnschienen gefertigt! Da dieser Tag ein ganz besonderer war – nämlich der 31.12. – freuten wir uns auf eine Partynacht mit den anderen Gästen sowie evtl. noch einer kleinen Kneipentour durch die Stadt.
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Hostal Tren del Sur |
Doch es sollte ganz anders kommen: Zu unserer großen Überraschung waren wir bis auf ein anderes Pärchen die einzigen Gäste. Das Personal des Hostals hatte lediglich nur noch auf unsere Ankunft gewartet, um den Service beenden zu können und selbst privat feiern zu können. Leider sah es in der ganzen Stadt nicht besser aus: Entweder hatten alle Restaurants zu oder nur geschlossene Gesellschaften. Lediglich ein kleiner Kiosk hatte noch geöffnet.
Unser Silvester verbrachten wir am Ende auf dem Zimmer mit zwei Literflaschen Bier und Chips und schliefen um halb eins ein. Sorry, liebe Chilenen aber so geht Sylvester nicht! Wir wussten nun jedoch warum die Chilenen Puerto Montt auch Muerto Montt nennen.
😛
Am nächsten Morgen waren wir dafür schön ausgeschlafen und fuhren mit dem Bus des Anbieters Cruz del Sur, den unser Hostel-Rezeptionist bereits am Abend vorher netterweise für uns direkt online bestellt hatte in Richtung Küste. Von dort ging es dann ohne Wartezeit direkt auf die Fähre. Das ganze klappte wirklich wie am Schnürchen, da Cruz del Sur eine ganze Armada an Bussen und Fähren betreibt. Etwas Verzögerung entsteht höchstens dadurch, dass selbst der große komfortable Überlandbus jeden x-beliebigen Gast am Straßenrand aufpickt oder auch absetzt – wobei das eigentlich schon ein toller Service ist!
Gekocht wurde diesmal selbst und als wir mit unserer Pasta und kühlem Bier auf der Veranda direkt über dem Wasser saßen und uns mit den netten Mitreisenden unterhielten, war der Abend perfekt!