Nach den extremen Temperaturen im Yosemite Nationalpark stand heute ein starker Kontrast auf dem Programm: die Fahrt entlang der kalifornischen Küste des Sonoma County in Richtung Süden bis nach Point Reyes.

Schon am Morgen präsentierte sich das Wetter völlig anders. Wo gestern noch über 30 Grad herrschten, lagen die Temperaturen nun bei frischen 13 Grad Celsius. Ein deutliches Zeichen dafür, dass wir die landesweite Hitzewelle hinter uns gelassen hatten und wieder im Reich des berühmten kalifornischen Küstennebels angekommen waren.
Pittoreske Dörfer und ein Schiffswrack
Die Fahrt führte uns zunächst über Buchten und malerische Abschnitte des Highway Nummer 1. Wir legten einen kurzen Halt in Tomales ein, einem pittoresken Ort mit alten Fassaden und einer schönen Kirche, die sofort zum Fotografieren einlud.



Weiter ging es zum Pier von Nicks Cove, wo die Boote friedlich im Wasser schaukelten, bevor wir in der Nähe von Inverness auf das fotogene Wrack eines alten Bootes stießen – ein stilles Relikt, das die Fantasie anregt.



Der ikonische Leuchtturm von Point Reyes
Das Hauptziel des Tages war der Leuchtturm von Point Reyes. Während die Fahrt dorthin zunächst noch sonnig verlief, zog, je näher wir der Küste kamen, der typische, kühle Küstennebel auf. Eine Jacke mitzunehmen war definitiv die richtige Entscheidung!



Die Landschaft um Point Reyes war faszinierend. Überall zwischen den Büschen grasten Hirsche, die sich von den Besuchern kaum stören ließen. Wir hatten sogar das Glück, einen Rotschwanzbussard zu entdecken, der im Baum saß, bevor er majestätisch über der Landzunge kreiste.
Um zum Leuchtturm selbst zu gelangen, mussten wir eine sportliche Herausforderung meistern: 310 Stufen hinab vom Besucherzentrum, nur um sie später, natürlich, auch wieder hinaufzusteigen. Doch die Anstrengung war es wert, denn der Ausblick auf den einsamen, pittoresken weiß-roten Leuchtturm auf der spitzen Landzunge ist einzigartig.



Dieser Leuchtturm ist nicht nur ein Highlight für Liebhaber maritimer Architektur, sondern auch ein guter Punkt, um Seevögel und mit etwas Glück sogar Wale zu beobachten. Auch Filmfans werden ihn wiedererkennen, den er war ein zentraler Bestandteil des Horrorfilms „The Fog“ von John Carpenter aus dem Jahre 1980.


Auf dem Rückweg legten wir noch einen kurzen Stopp an der imposanten Zypressenallee ein. Am Ende dieser Allee steht ein stattliches Jugendstil-Gebäude, das einem ehemaligen Radiosender diente und zu Ehren von Guglielmo Marconi, dem Erfinder der drahtlosen Telegrafie, erbaut wurde.

Bodega Bay und Bodega



Zurück in der Zivilisation, genauer gesagt in Bodega Bay, suchten wir im Restaurant Gourmet Au Bay Wärme und Stärkung. Bei dem nun wieder grauen und kühlen Wetter taten warme Speisen gut. Das Blumenkohl-Fondue, das wir dort probierten, war ein überraschend köstlicher und sättigender Abschluss.


Doch der Tag war noch nicht ganz vorbei. Ein kleiner Umweg führte uns nach Bodega selbst, wo die berühmte Kirche und die Schule stehen. Als Filmfans ließen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, auf den Spuren von Alfred Hitchcocks Klassiker „Die Vögel“ zu wandeln. Ein etwas unheimlicher, aber passender Ausklang für einen Tag voller Kontraste zwischen Sonne, Nebel und wilder Küstennatur.
Christian