Kuba Tag 2: Fahrt nach Baracoa

Gleich nachdem wir unser – zwar an Auswahl nicht sehr reiches, aber dennoch annehmbares – Frühstück im Hotel zu uns genommen hatten, machten wir uns auf die Fahrt nach Baracoa, einer der ältesten und ursprünglichsten Städte und im äußersten Südosten Kubas gelegen.

Netter, halb offener Frühstücksraum im Hotel Villa Mirador Mayabe in Holguin
Erwartungsvolles Publikum beim Frühstück

Kaum auf der Straße, waren wir erneut, wie auch schon gestern auf unserer kurzen Fahrt vom Flughafen ins Hotel, beeindruckt, wie viele Eselskarren und Oldtimer einem unterwegs begegneten! 
Was uns ebenfalls beeindruckte, war, wie schlecht die bereits als mieseste Straße von ganz Kuba angekündigte Strecke entlang der Ostküste tatsächlich war – insbesondere ab der Stadt Moa bis nach Baracoa!

Anfangs war die Straße noch absolut in Ordnung.
Die Gegend wurde zunehmend ländlicher.
Der Nationalheld Che war allgegenwärtig.
Teils waren wir für längere Zeit die einzigen auf der Straße mitten im Grün.

So folgte ein Schlagloch dem nächsten und zwang trotz relativ geringen Verkehrs zu erhöhter Wachsamkeit beim Steuern des Fahrzeugs und zu angemessener Geschwindigkeit, wollte man nicht gleich die erste Tour mit einem Platten oder Achsbruch beginnen.
Dafür wurde jedoch die Natur umso schöner und zunehmend grüner und subtropisch, je weiter südöstlich wir uns bewegten. Umso abgelegener die Landschaft und einsamer die kleinen Dörfer wurden, desto stärker nahm auch der Verkehr ab und teilweise begegneten wir mehrere Kilometer weit keinem Auto oder Bus mehr.

Natur pur!
Idyllischer Bauernhof am Straßenrand
Von  teils Badewannen-großen Schlaglöchern durchzogener Schotter war der überwiegende Straßenbelag.

Entsprechend wurde einem auch bewusst, dass die Leute hier ärmer sein mussten, als etwa in der Nähe der größeren Städte und Industriezentren wie Holguin oder Moa, da sie sich hauptsächlich nur zu Fuß, mit Fahrrädern oder in den zu Bussen umgebauten Lastwagen fortbewegten, die, böse gesagt, teils eher wie Viehtransporter anmuteten. Circa 30 km vor Baracoa machten wir am leicht zu übersehenden Eingang des kleinen Besucherzentrums des Humboldt Nationalparks Halt. 

Besucherzentrum des Humboldt Nationalparks
Nicht der schlechteste Ort für den guten alten Alexander – oder zumindest für seine Büste! 😉
Blick vom Besucherzentrum auf die Bahia de Taco

Für eine geführte Wanderung waren wir heute leider zu spät und beschlossen, morgen von Baracoa aus wiederzukommen und sie nachzuholen. Stattdessen machten wir einen kleine Bootstour und ein netter Mitarbeiter des Parks ruderte uns circa eine Stunde durch die schöne Bucht Bahia de Taco und die Mangroven. Dabei entdeckte er für uns einige Krabben und sogar einen kleinen Kolibri in seinem Nest. 

Die Ufer der Bucht waren teils steil und dicht bewaldet.
Die Bootsfahrt führte uns zunächst entlang des südlichen Teils der Bucht.
Abstecher in die Mangroven
Unser Guide und Ruderer lockte ein paar Krabben für uns an
Sogar einen kleinen Kolibri in seinem Nest (in der Mitte des Bildes) entdeckte unser Guide!

Zurück im Auto und nach einer weiteren Stunde Fahrt kamen wir schließlich am späten Nachmittag in Baracoa an. 

Wunderschöne Landschaft direkt am Straßenrand
Diesen schönen und stillen Fluss überquerten wir auf dem Weg vom Humboldt Nationalpark nach Baracoa.

Die Casa La Terraza de Rafael y Adis der gleichnamigen sehr netten Gastgeber war schön eingerichtet, unser Zimmer samt eigenem Bad war sauber und alles hatte zudem bedeutend mehr Charme als unser staatliches Hotel vom Vortag. Da sie Lehrer waren, freuten sie sich besonders über die mitgebrachten Kugelschreiber, um die sie für ihre Schüler bereits bei Buchung gebeten hatten. 
Die Preise betrugen 20 CUC für das Zimmer pro Nacht, sowie 3 CUC pro Person für das Frühstück und den auf Kuba meist obligatorischen 2 CUC, damit die Nachbarn auf das Auto aufpassten. Insgesamt lagen wir daher bei umgerechnet circa 26 Euro pro Nacht inklusive Frühstück. 
Auf der Dachterrasse mit Blick über die Dächer der Stadt und das von grünen Hügeln umrahmte Meer ließ es sich perfekt von der langen Fahrt mit einem kalten kubanischen Bier entspannen. 

Die famose Dachterrasse unserer Casa in Baracoa
Das kubanische Bier war seeehr süffig, vor allem bei 30 Grad und nach langer Fahrt! 🙂
In Baracoa bzw. der nahe gelegenen Fabrik wurde leckere Schokolade produziert.

Danach beschlossen wir, das Angebot, dort auch zu Abend zu essen, wahrzunehmen. Das sehr gute Essen, zubereitet von der liebenswürdigen Hauswirtschafterin, die sogar mal in Neuss gewesen war, mundete vortrefflich – vor allem der gegrillte Fisch in Kokossoße!
Christian

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