Kurztrip in das Taubertal im Winter

Für die Tage rund um Silvester hatten wir dieses Jahr etwas ganz Besonderes geplant und zwar fünf Übernachtungen in einem echten Schloss, dem Geyer-Schloss in Reinsbronn!
Und das sogar zu einem sehr vernünftigen Preis für die aus zwei Zimmern bestehende Ferienwohnung.

Unsere Unterkunft, das Geyer-Schloss in Reinsbronn
Das Schlafzimmer wartete mit einem echten Himmelbett auf!

Das Wohnzimmer mit moderner Küchenzeile bot einem alles was man brauchte samt Fernseher und Radio sowie Backofen, Spülmaschine und diverse Kochutensilien. Das Beste aber war das Schlafzimmer mit einem Himmelbett!
So lies es sich wahrlich fürstlich nächtigen! 🙂
Die Betreiber waren auch sehr nett und dabei angenehm zurückhaltend und es gab sogar ein Glas selbstgemachte Quittenmarmelade als Willkommensgeschenk.
Da es bereits Nachmittag war, beschlossen wir den restlichen Tag zu nutzen, um uns im nur vier Kilometer entfernten Edeka in Creglingen mit Proviant für die nächsten Tage einzudecken.

Die toll restaurierte Langenmühle auf dem Weg von Creglingen nach Rothenburg
Durch das Klingentor betraten wir die Altstadt von Rothenburg ob der Tauber.

Nach einer entspannten Nacht und einem reichhaltigem Frühstück in „unserem Schloss“ stand für den zweiten Tag ein Ausflug in das bekannte Rothenburg ob der Tauber auf dem Plan. 
Wer möchte, kann sich übrigens auf Vorbestellung auch ein Frühstück zubereiten lassen und dies dann angemessen im Rittersaal einnehmen.
In Rothenburg angekommen stellten wir unser Auto auf dem großen Parkplatz direkt an der Stadtmauer ab und erstanden ein Tagesticket für 5,50 Euro pro Tag. 
Die alte und massive Mauer war noch sehr gut erhalten beziehungsweise dank einer Bürgerinitiative restauriert worden, um sie so komplett begehbar zu machen. 

Der Siebersturm
Das wehrhafte Portal der Spitalbastei im Süden
Die leckeren traditionellen Schneeballen gab es in diversen Konditoreien wie hier im Cafe Uhl.
Am viel fotografierten Plönlein
Der Marktplatz mit dem schönen Rathaus linkerhand
Am Burgtor im Westen

Insgesamt war Rothenburg zwar recht touristisch und anscheinend fester Programmpunkt bei amerikanischen und asiatischen Touristen auf Europareise, aber dennoch auch für uns absolut sehenswert. 
Dazu trugen vor allem die vielen wunderschönen alte Gebäude wie das Rathaus, die Spitalbastei, das Plönlein oder auch die zahlreichen Tore und Türme bei, die uns sogar etwas an San Gimignano in der Toskana erinnerten. 
Die Altstadt war an Eindrücken so reich, dass uns am Ende ein voller Tag nicht reichte, um die viele kleinen Gassen zu erkunden!
Daher beschlossen wir, direkt am nächsten Tag gleich noch einmal wiedergekommen und nutzten das tolle Wetter für einen Aufstieg auf den Rathausturm, denn von dort oben hatte man ein fantastisches Panorama über die Dächer, die Mauer und die Türme der Altstadt. 
Allerdings sollte man keine Platzangst haben, denn sowohl der Aufstieg über am Ende schmale Treppen, als auch der Warteraum mit Kasse direkt unterhalb der Aussichtsplattform sind teils sehr beengt und sogar durch ein Ampelsystem geregelt.
Danach deckten wir uns noch mit ein paar Schneeballen ein. 
Nein, es lag kein Schnee in des Gassen, sondern es handelte sich um ein traditionelles Rothenburger Gebäck aus Mürbeteig, entweder pur oder mit unterschiedlichen Toppings aus Schokolade, Mandeln oder Puderzucker.

Vom Rathausturm hatte man einen tollen Rundblick über die Altstadt.
Auch die komplett erhaltene Stadtmauer und die zahlreichen Türme konnte man sehr gut von dort oben erkennen.
Vor dem Röderbogen und dem Markusturm

Um 13 Uhr brachen wir schließlich wieder auf und statteten den kleineren Orten Uffenheim und Aub sowie am späten Nachmittag noch der Altstadt von Creglingen einen Besuch ab. 
Diese waren alle recht hübsch, aber natürlich kein Vergleich zu Rothenburg.
Auf der Straße nach Aub sollten wir übrigens noch in den Genuss eines kurzen Adrenalinstoßes kommen, als plötzlich drei Wildschweine wenige Meter vor uns über die Landstraße rannten! 

Am Würzburger Tor in Uffenheim
Auf dem Marktplatz in Aub
Creglingen
Wie auch in anderen Dörfern gab es wie hier am Schlosserturm solch ulkige Häuser, die auf ehemalige Wehrtürme gesetzt worden waren.
In der Altstadt von Creglingen
Tolles altes Fachwerkhaus in Creglingen
Der Lindleinturm

Da am dritten Tag passend zu unserer Unterkunft das Wetter weiterhin königlich war, entschieden wir uns für einen Tagesausflug in das circa 80 Kilometer entfernte Nürnberg
Diese im Vergleich zu der Entfernung zu den Orten von gestern recht weite Anfahrt hatte sich rückblickend aber definitiv gelohnt! 
Denn die Altstadt von Nürnberg war ein regelrechtes Sammelsurium an diversen schönen Kirchen, alten und teils herrschaftlichen Gebäuden, romantischen Brücken und natürlich der über der Stadt thronenden Kaiserburg.

Die imposante Kaiserburg thronte über der Altstadt von Nürnberg.
Am Tiergärtnertor und dem Albrecht-Dürer-Haus
Die Sankt Sebald-Sebalduskirche
In der Weißgerbergasse reihte sich ein schönes Fachwerkhaus an das andere.

Den berühmten Christkindelmarkt hatten wir leider um ein paar Tage verpasst, aber auch so war unser Rundgang durch die mit zahlreichen Touristen und Einheimischen  bevölkerte Altstadt ein tolles Erlebnis.
Da uns an vielen Ecken der Geruch von über Holz gegrillten Nürnberger Rostbratwürstchen in die Nase stieg, konnten schließlich auch wir nicht widerstehen.
So gönnten wir uns im urigen Restaurant Behringers Bratwurstglöcklein im Handwerkerhof vor der Rückfahrt noch eine Portion mit Sauerkraut, stilecht serviert in einer kleinen Eisenpfanne in Glockenform.

Am Kettensteg
Spiegelglattes Wasser unter der Maxbrücke mit Blick auf den Wasserturm
Exotische Begegnung auf dem Ludwigsplatz mit Tieren des Gnadenhofs
Das beeindruckende Opernhaus von Nürnberg
Im Handwerkerhof

Holzauge sei wachsam hieß es dann auf den Landstraßen auf dem Rückweg zur sogenannten blauen Stunde zwischen 17 und 18 Uhr, denn wir sollten insgesamt drei Wildwechsel von Rehen miterleben! 
Daher kann ich euch nur empfehlen, die angegebenen Höchstgeschwindigkeiten ernst zu nehmen und lieber sogar mal etwas vom Gas zu gehen. 
Dann kann man übrigens auch viel besser die schöne hügelige Landschaft mit ihren urigen kleinen Ortschaften genießen! 😉
Am nächsten Morgen brach bereits der letzte Tag des Jahres an und wir begannen diesen mit einem Ausflug nach Röttingen und Bad Mergentheim mit seinem schönen Schloss und einer hübschen Altstadt. 

An der Stadtmauer von Röttingen
Das Schloss von Bad Mergentheim
Auf dem Marktplatz

Danach wollten wir eigentlich in der dortigen Solymar Therme ab 14 Uhr bis Abends entspannen, leider schloss diese heute jedoch bereits um 15 Uhr, worauf ungünstigerweise auch nicht auf deren Website hingewiesen worden war. 
Was sollten wir nun also mit dem restlichen und leider heute ziemlich bewölktem grauen Tag noch anfangen? 
Wir entschieden uns für einen Zwischenstopp in Weikersheim, das auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft in Reinsbronn lag. 
Da wir noch immer etwas enttäuscht waren, nicht im warmen Wasser der Therme liegen zu können, waren wir umso positiver überrascht von der für uns schönsten Altstadt des heutigen Tages und dem imposanten Wasserschloss samt riesigem Lustgarten im Stil von Versailles. 
Der einzige Wermutstropfen war, dass leider aufgrund von Silvester weder die Innenräume noch der Garten des Schlosses zu besichtigen waren. 

Tolles altes Fachwerk in Weikersheim
Die an Silvester menschenleere Altstadt von Weikersheim wirkte wie ein Freilichtmuseum!
Das Wasserschloss im Renaissance-Stil
Blick auf das Schlosstor vom Marktplatz aus

Den späteren Silvesterabend verbrachten wir gemütlich zu zweit in unserer Ferienwohnung und stießen später bei Glockengeläut der Dorfkirche auf das Neue Jahr an. 
Auf der Rückfahrt an Neujahr machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp am schönen Wasserschloss Mespelbrunn im Spessart, das dem ein oder anderen noch aus dem alten Film „Ein Wirtshaus im Spessart“ ein Begriff sein dürfte.

Schloss Mespelbrunn im Spessart

Ich hoffe ich konnte euch etwas für das schöne Franken und das Taubertal begeistern und eventuell plant ihr es nun auch einmal für einen Kurz- oder gar längeren Trip ein.
Dabei ist es ganz egal ob im Winter oder im Sommer, denn die Landschaft und die pittoresken Orte haben zu jeder Jahreszeit ihren Reiz!
Christian

Schreibe einen Kommentar