Madeira Tag 9: Pico do Arieiro und Levada dos Balcoes

Nach dem Frühstück brachen wir heute recht früh auf, denn es wartete eine circa vierzigminütige Autofahrt auf uns – und zwar hinauf auf den Pico do Arieiro, den mit 1.818 Metern dritthöchsten Berg Madeiras. 
Als wir den Gipfel gegen 10 Uhr erreichten, waren leider schon alle Parkplätze besetzt, und so mussten wir wieder umkehren und etwas weiter unten in einer Seitenausbuchtung an der Straße parken. Eventuell war es trotz der recht frühen Uhrzeit auch bereits so voll, weil heute am 10.06. Nationalfeiertag auf Madeira war.

Der Pico do Arieiro mit seinem markanten „Golfball“
Ein Meer von blühendem Ginster!
Die Berge Madeiras

An der Bergstation angekommen, bogen wir linkerhand von der Aussichtsplattform auf den Wanderweg in Richtung Pico Ruivo ab. Wir würden dem Weg für circa 40 Minuten folgen, bevor es steil hinab und zum ersten Tunnel gehen würde. Denn die eigentliche Wanderung zum Pico Ruivo galt als eine der schönsten, aber auch schwersten und das würden wir heute nicht mehr schaffen. Zudem war der Weg aufgrund eines Steinschlages auch offiziell gesperrt.

Hier ganz oben zu wandern war fast wie zu fliegen!
Der Kammweg war gut ausgebaut und sicher.
Blick zurück auf den Pico do Arieiro

Aber Strecke zurückzulegen muss hier definitiv nicht im Vordergrund stehen, denn neben den Aussichtspunkten Ninho da Manta und Pedra Rija ist hier der Weg das Ziel: So steht einem im Grunde fast alle paar Meter der Mund vor Staunen aufgrund der imposanten Ausblicke und des einmaligen Bergpanoramas offen!
Dazu führt der Pfad teils über sehr schmale Grate, ist dank vieler Treppen und Geländer jedoch auch für Menschen mit etwas Höhenangst gut zu meistern und eventuell ein gutes Training, um sich gut gesichert abzuhärten :-).

Angekommen am Aussichtspunkt Ninho da Manta
Blick vom Aussichtspunkt gen Osten
Was für eine raue aber doch so schöne Natur!
Trotz der Höhe summte es an vielen Pflanzen um uns herum.
Die wohl schmalste und aufregendste Passage des Weges!
Blick auf den Pico Ruivo im Hintergrund
An dieser Stelle kehrten wir um, denn hier ging es steil bergab.

Da es auf dem Rückweg auf fast 2.000 Metern Höhe überwiegend bergauf ging, war dieser trotz des guten Weges dann recht anstrengend. Auf jeden Fall sollte man daher etwas Wasser und auch Sonnenschutz mitnehmen, da es so gut wie keinen Schatten gibt. Mützen bindet man am besten gut fest, denn es kann auch bei sonnigem Wetter ein ordentlicher Wind blasen.
Wieder zurück an der markanten golfball-artigen Radarkuppel, bogen wir diesmal rechterhand ab, um den dortigen nur wenige hundert Meter entfernten Aussichtspunkt anzusteuern. Dies lohnte sich aufgrund des Panoramas auf jeden Fall, denn man hatte von dort einen Weitblick sogar bis zur Halbinsel Sao Lourenco, die wir am ersten Urlaubstag erwandert hatten.

Blick in Richtung unseres Wanderweges
Vom Aussichtspunkt rechterhand der Radarkuppel konnte man sogar bis zur Halbinsel Sao Lourenco blicken.

Ab Mittags waren übrigens auch wieder ein paar Parkplätze oben an der Station frei, uns zog es nun jedoch weiter.
Nach einer kurzen Fahrt von 20 Minuten erreichen wir Ribeiro Frio und brachen von dort zur Levada-Wanderung an der Levada dos Balcoes zu dem gleichnamigen Aussichtspunkt Balcoes auf.

Dichter Wald umgab uns an der Levada dos Balcoes. Was für ein Kontrast zur ersten Wanderung!
Es fühlte sich teils wie im Urwald an.
Blick auf das Dorf Ribeiro Frio

Diese Wanderung schien ebenfalls sehr beliebt zu sein und leider gab es nur relativ wenig offizielle Parkplätze. Daher blieb uns wie den meisten anderen Wanderern nur übrig, direkt auf der Straße zu parken. Glücklicherweise fanden wir eine Lücke nahezu direkt am Start des Wanderweges.

Die Wanderung war im Vergleich zu heute Vormittag ein entspannter Spaziergang mit insgesamt knapp drei Kilometer für Hin- und Rückweg. Der nahezu ebene und ziemlich breite Weg führte fast überwiegend durch kühlen Wald. Man sollte jedoch aufgrund des Halbschattens und des vielen Wurzelwerkes sowie vereinzelter Steine dann doch etwas aufpassen, um nicht ins Stolpern zu kommen.
In der Snackbar Flor da Selva konnte man eine Pause einlegen oder Souvenirs kaufen.
Kein Wunder, dass Madeira auch als „Blumeninsel“ bezeichnet wird!
Der Aussichtspunkt Balcoes

Der Aussichtspunkt selbst bietet einen schönen Blick ins Tal und auf die Berge und ist quasi der Gegenschuss vom Pico do Arieiro heute Vormittag, diesmal jedoch von unten gesehen.

Auf halber Strecke passierte man übrigens die nette Snack Bar Flor da Selva samt Souvenirladen. Dort erstanden wir auf dem Rückweg noch ein Glas Honig aus eigener Herstellung, bevor es mit dem Auto circa 45 Minuten zurück bis nach Gaula ging.
Christian
 

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