Montenegro Tag 2: Wanderung zum Sedlo Pass im Durmitor Nationalpark

Für unseren ersten Tag im Durmitor Nationalpark hatten wir uns als Einstieg für eine leichte Wanderung im Tal von Valoviti Do zum Bergsee Suva Lokva und weiter bis zum Sedlo Pass auf 1.907 Metern ausgesucht. 
Es handelte sich dabei übrigens um die Tour 48 im Rother Wanderführer „Montenegro“ (3. Auflage), den wir euch empfehlen können. So enthält das Buch diverse schöne Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden in den verschiedenen Regionen Montenegros und ihr könnt euch zudem auch jede Wanderung als GPX Datei für euer Smartphone herunterladen. Kombiniert beispielsweise mit der kostenlosen und offlinefähigen Navi-App Mapfactor Navigator habt ihr damit eine hilfreiche Unterstützung, um immer den richtigen Weg zu finden.

Die Berglandschaft von Montenegro ist geprägt von saftig grünen Wiesen und kleinen Bauernhöfen

Auch bei der heutigen Tour waren wir froh um die virtuelle Unterstützung, denn auf der zweiten Hälfte der Wanderung hatten wir plötzlich keinerlei Wegmarkierung, geschweige denn einen richtigen Weg entdecken können, anhand der GPS Karte konnten wir uns aber dennoch gut weiter in Richtung unseres Ziels orientieren.
Das Wetter war heute leider nicht mehr so schön wie gestern, denn wie so oft in den Bergen, blieben die Wolken auch hier gerne mal an den Zweitausendern hängen. Glücklicherweise war es aber auch recht windig und so konnte sich immer mal wieder die Sonne zwischen den Wolken hervorkämpfen.

Schneebedeckte Berge rahmten das Tal Valoviti Do ein.
Zwar keine Wildpferde, aber es schien es ihnen hier gut zu gehen.
Blick hinein ins Tal und in Richtung Sedlo Pass
Das erste Schneefeld von vielen und auch deutlich größeren, denen wir noch begegnen würden.

Der Bergsee Suva Lokva ist eigentlich die meiste Zeit des Jahre über ausgetrocknet, als wir ihn heute erreichten, war er aufgrund der einsetzenden Schneeschmelze aber richtig groß und an zahlreichen Stellen plätscherten kleine Bächlein inmitten der saftig grünen Wiesen. 
Richtig überrascht waren wir jedoch, als wir die ersten größeren Schneeflecken passierten und je höher wir kamen, sogar über teils hunderte Meter breite Schneefelder wandern mussten. Hier waren wir dann froh, unserer Wanderstöcke im Gepäck zu haben, denn teils war der sehr schräge und gefrorene Untergrund recht rutschig! 
Allerdings fühlte man sich dabei nie unsicher, denn selbst wenn man ausgerutscht wäre, konnte man nicht in irgendeine eine tiefe Schlucht stürzen, sondern wäre allenfalls auf seinem Allerwertesten im Schnee gesessen.
Neben Wanderstöcken empfiehlt es sich selbstredend wie bei jeder Bergwanderung festes Schuhwerk, angemessene Kleidung und vor allem auch eine winddichte Regenjacke dabei zu haben. Denn selbst wenn es zu Beginn der Wanderung noch sonniges T-Shirtwetter hat, kann es hier oben bei fast 2.000 Metern schnell ungemütlich und kalt werden. So auch auf unserem späteren Rückweg als neben Wind und Wolken noch teils kräftiger Regen einsetzte. 
Wer dann nur in kurzer Hose, T-Shirt und Sandalen unterwegs ist, wird die nächsten Tage wahrscheinlich im Bett mit einer ausgewachsenen Erkältung verbringen dürfen.

Überall plätscherten kleine Schmelzwasserbäche
Kollegen wie dieser hier fühlten sich entsprechend besonders wohl.
Durch das Schmelzwasser entstanden auch diverse flache Seen.
Wenn sich die Sonne mal zeigte, sorgte sie wie hier für ein wunderschönes Farbenspiel im kristallklaren Wasser.
Der Schnee war teils noch mannshoch!
Blick zurück ins Valoviti Do

Nach knapp drei Stunden erreichten wir schließlich unseren „Point-of-Return“ den Sedlo Pass. Hier oben windete es allerdings so ordentlich, dass wir die Aussicht auf den dort aufgestellten Sitzbänken nur wenige Minuten genossen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg und an den Abstieg machen. 
Diesen legten wir jedoch auf der Passstraße zurück, da es sich hier deutlich einfach gehen lies und sie sowieso aufgrund der zahlreichen Schneefelder für Auto nicht passierbar war. 
Dies mussten auch einige Ausflügler an dem heutigen Tag feststellen, die meist offensichtlich ganz überrascht vor dem ersten größeren Schneefeld anhielten, um dann im Rückwärtsgang mehrere hundert Meter zurückfahren zu müssen.
Daher solltet ihr im Mai oder gar im Frühjahr den Sedlo Pass mit dem Auto überqueren wollen, erkundigt euch am besten vorher in einem der Orte oder der Touristeninformation, ob die Straße überhaupt offen ist.

Selbst jetzt im Mai war die Passstraße war für Autos noch nicht befahrbar.
Der Sedlo Pass auf 1.907 Metern
Blick in das auf der anderen Seite des Passes gelegene Tal.
Auf der Bank hielten wir es trotz des schönen Panoramas aufgrund des starken Windes nicht lang aus.
Auf dem Rückweg entlang der Passstraße kamen wir auch an dieser netten kleinen, aber heute leider geschlossenen Sennhütte vorbei.
Blick zurück in Valoviti Do Tal

Zurück in Zabljak deckten wir uns am Nachmittag noch im gut sortierten Voli Supermarkt im Ortszentrum mit Proviant für die nächsten Tage ein. 
Die Preise war hier aufgrund der touristischen Lage allerdings genauso hoch wie in Deutschland.
Christian

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