Montenegro Tag 3: Der Savin Kuk und Fahrt zum See Susicko Jezerno

Aufgrund des guten Wetters am Morgen planten wir für heute den Aufstieg auf den 2.313 Meter hohen Gipfel des Savin Kuk. 
Nach einer kurzen viertelstündigen Anfahrt von Zabljak aus erreichten wir das Gelände des Skigebiets unterhalb des Berges und konnten unser Auto direkt am Skilift parken, da nun mangels Schnee hier kein Betrieb mehr war. 

Blick auf den Berg Savin Kuk

Wir begannen unseren Aufstieg direkt rechts am Rand der Skipiste.
Leider kamen wir nicht weiter als zu einer ersten Skihütte etwas oberhalb am Hang gekommen, da es gegen 11 Uhr so kräftig zu schütten begann, da an ein Weitergehen nicht mehr zu denken war und wir in der zum Glück offenen Hütte Zuflucht suchten. Der vormals freie Blick auf den Gipfel war nun innerhalb weniger Minuten bereits von dichten Wolken versperrt. Als es auch nach einer knappen halben Stunde nicht besser wurde, beschlossen wir umzukehren, denn bei so einem Wetter wollten wir definitiv nicht mitten im Berg sein, wenn es dann eventuell sogar noch schlimmer wurde.

Hier befand sich auch ein aus mehreren Liften bestehendes Skigebiet

Also stand wieder einmal eine spontane Planänderung des Tagesprogramms an!
Aufgrund des unberechenbaren Wetters entschieden wir uns für eine Autotour entlang der Panoramastraße ab Zabljak mit dem See Susicko Jezerno als Ziel und Wendepunkt
Dies erwies sich als gute Entscheidung, da sich in Fahrtrichtung die Wolkendecke auflockerte und sich uns nun sogar des öfteren die Sonne zeigte.
Obwohl die Straße ziemlich schmal und von zahlreichen Schlaglöchern durchzogen wurde, war sie insgesamt gut zu befahren und wand sich fast schon wie ein Wanderweg entlang an Berghängen und durch schöne Waldstücke. 

Die letzten Überbleibsel einer im Winter sicherlich meterhohen Schneedecke
Blick über die nördlichen Berge Montenegros von diesem Aussichtspunkt am Rande der Straße
Auch hier hielt sich der Schnee noch hartnäckig trotz der Sonne, die sich immer mal wieder zeigte.
Die Panoramastraße, die oft wie hier eher wie ein Wanderweg wirkte.
Hochalpine Landschaft in Montenegro
Aus diesem  Motiv hätte man auch perfekt ein Gemälde machen können!

Da man aufgrund möglichen Gegenverkehrs sowieso nicht schneller als 30 fahren konnte, konnte man die Tour quasi als „Autowandern“ bezeichnen. 
Das war definitiv auch mal ein interessantes und neues Erlebnis! 
Nach der Durchquerung des Waldes eröffnete sich uns eine idyllische Landschaft wie aus einem Gemälde mit saftigen grünen Hügeln, alten windschiefen Bauernkaten und Blumenwiesen. 

Diese Hütte wurde offensichtlich dem Verfall preisgegeben.
Hier hätte sich auch Heidi pudelwohl gefühlt! 🙂
Man fühlte sich fast um ein Jahrhundert zurückversetzt.

An der nächsten Kreuzung verpassten wir die Abfahrt und legten dadurch einen außerplanmäßigen Stopp im Dorf Ograde Kolibe oberhalb Schlucht von Susicko ein.
Als wir nach wenigen Metern zwischen alten windschiefen Katen und saftig grünen Weiden parkten wir allerdings total begeistert und froh hier gelandet zu sein und der kleine Ort mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund bot zahlreiche tolle Motive. 
Nach diversen Fotostopps fuhren wir schließlich eine steile Serpentinenstraße hinab zum See Susicko Jezerno der sich in eine beindruckend tiefe Schlucht zwängte. 
Zunächs hielten wir jedoch am Aussichtspunkt oberhalb an, bei dem es sich lohnte,  einige Meter hinab in Richtung Schlucht zu gehen, vorausgesetzt man leider nicht unter einer ausgeprägten Höhenangst, da sich dadurch quasi direkt vor einem der Abgrund auftut. 

Zum Dorf Ograde Kolibe führte uns der Zufall, beziehungsweise eine verpasste Abfahrt.
Aber wir waren froh um den außerplanmäßigen Stopp, denn es boten sich uns unzählige tolle Motive.
Im Dorf Ograde Kolibe
Die alten Katen waren alle noch bewohnt oder wurden zur Viehwirtschaft genutzt.
Blumen soweit das Auge reichte!
Blick in die Schlucht in der sich unser Ziel, der See Susicko Jezerno befand.
Der See Susicko Jezerno

Als wir eine gute Viertelstunde später ein kleines Haus am See, auf das sicherlich auch Peter Foxx aufgrund der Lage neidisch gewesen wäre, erreicht hatten, beschlossen wir dort nach einem kurzen Rundgang am Ufer zu picknicken, solange es noch sonnig war. Und dies war die zweite gute Entscheidung des Tages, denn bereits während des letzten Bissens öffnete der Himmel wieder seine Tore. 
Was für ein Aprilwetter mitten im Mai! 🙂
Auf gleichem Weg ging es schließlich wieder zurück bis nach Zabljak und wir hatten rückblickend mit dieser schönen „Autowanderung“ heute noch einen richtig schönen Tag gehabt! 

In der Nähe des Hauses befand sich ein Picknickplatz, den wir nach einem kurzen Rundgang auch gleich nutzten.
Das Wasser des Sees und des Flusses war kristallklar.
Am Ufer des Susicko Jezerno

Zuhause angekommen, beschlossen wir heute die Lokalitäten des Ortes auszuprobieren und entschieden uns für das Restaurant Luna, das sich nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft im Dorfzentrum befand. 
Und ratet mal, ja genau, das war die dritte gute Entscheidung des Tages! 🙂
Denn das Menü für zwei Personen für gerade mal zwanzig Euro wartete unter anderem mit einer fantastischen Käsepolenta aus lokal produziertem Käse und butterzartem gegrilltem Lamm auf. Dazu passte das süffige montenegrinisches Niksicko Bier perfekt. 
Als Abschluss gönnten wir uns noch einen lokalen Schnapps, denn wir konnten ja bequem nach Hause laufen.
Christian

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