Was kann man perfekt in der tiefsten und längsten Schlucht Europas, die von einem wilden Fluss durchströmt ist machen? Genau: Rafting!
Die Tara-Schlucht ist mit teilweise über 1.300 Metern noch tiefer als der Gorges du Verdon in Frankreich und die Tara mit circa 140 Kilometern der längste Fluss Montenegros.
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Die Raftingbasis an der Tara-Schlucht |
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Die beeindruckende Tarabrücke, die wir später auch noch im Boot passieren würden. |
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Los geht´s! Unser Steuermann führte uns später sicher durch alle Stromschnellen. |
Wir hatten die Ganztages-Raftingtour von 9:30 Uhr bis circa 16 Uhr am Vorabend bei Summit Travel gegenüber des Restaurants Luna für 110 Euro pro Person gebucht. Geführt wurde das Unternehmen, das auch noch andere Ausflüge und Wanderungen im Angebot hat übrigens von einer älteren deutschen Dame, was die Verständigung enorm erleichterte.
Zusammen mit einigen anderen Gleichgesinnten wurden wir pünktlich morgens um halb zehn vor dem Büro abgeholt und per Kleinbus zur Basis des Rafting-Anbieters, das sich in unmittelbarer Nähe der beeindruckenden Brücke, die sich über die Tara spannte gebracht.
Nach einem Willkommensschnapps erhielten wir dort unsere Ausrüstung, die aus einem Neoprenanzug samt -Schuhen, sowie diversen Drybags für Kamera und andere Utensilien bestand. Dazu gab es dann noch ein großes Lunchpaket für jeden.
Unser Guide und Steuermann war sehr nett, besaß jedoch leider kaum Englischkenntnisse, was die Unterhaltung später im Boot überwiegend auf seine Steuerkommandos beschränkte.
Aber das war auch in Ordnung, denn wir waren ja nicht zum Quatschen, sondern zum Paddeln und Natur-genießen hergekommen!
Die Tara mit ihren zahlreichen Stromschnellen sorgte dann auch bereits nach wenigen Metern für einen ordentlichen Spaß und auch hier und da mal einen kleinen Adrenalinausstoß, wenn man recht eng an größeren Felsen vorbeimanövrierte.
Während der entspannteren Passagen konnte man dagegen das beeindruckende Panorama der steilen Schlucht sowie die Durchfahrt unter der geschichtsträchtigen Tarabrücke genießen. Dessen Erbauer musste sie während des zweiten Weltkrieges kurz nach Fertigstellung auf Befehl der Partisanen wieder sprengen und wurde dafür kurze Zeit später auf seiner Brücke von den Besatzern erschossen.
Was für ein trauriges Schicksal!
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Kurze Pause an einem Zufluss der Tara. |
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Hier schossen die Wassermassen hinab in Richtung Tara. |
Um kurz vor zwölf machten wir unser Boot an einer schönen Wiese fest und staunten nicht schlecht, als wir unsere riesigen und reich belegten Brote auspackten und auch komplett verzehrten, da so eine Paddeltour definitiv hungrig machte.
Während hier die Tour für die Teilnehmer der Halbtages-Fahrt endete, machten wir uns nach circa einer Stunde Pause wieder auf den Weg.
Der Fluss wartete auf den folgenden eineinhalb Stunden mit nicht mehr ganz so starken Stromschnellen, dafür aber mit zahlreichen wunderschönen Wasserfällen auf, die sich bis in die Tara ergossen.
Kurz vor dem Ende der Fahrt passierten wir auch noch mit offenen Mündern und nach oben gereckten Hälsen die tiefste Stelle des Tara-Canyons, bei der sich die Felswände über 1.000 Meter über uns in den Himmel reckten.
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Anlegen am Rastplatz gegen Mittag. |
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Dort gab es erstmal eine zünftige Brotzeit! |
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Gegen Ende der Tour passierten wir auch die tiefste Stelle der Schlucht. |
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Der Ausstieg am Campingplatz der Pension Radovan Luka. |
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Toller Ausblick auf die Taraschlucht von oben auf dem Rückweg nach Zabljak. |
Das Schaukeln während unserer Bootsfahrt sollte sich allerdings noch fortsetzen, denn nach dem Umziehen und einem kurzen Aufenthalt an der Ausstiegsstelle bei der Radovan Luka Pension begaben wir uns auf eine einstündige Jeepfahrt auf einer kleinen Schlaglochpiste, die sich in unzähligen Serpentinen die Schlucht hochschraubte.
Oben angekommen, legten wir zum Beine-Vertreten dankenswerterweise einen kurzen Stopp an einem Aussichtspunkt ein, der uns noch einmal ein tolles Panorama auf die Schlucht von oben bot, bevor wir uns schließlich auf den Rückweg nach Zabljak machten.
Christian