Montenegro Tag 8: Fahrt durch die Moraca Schlucht nach Ulcinj

Heute galt es mal wieder Strecke zu machen denn es wartet auf uns eine circa dreistündigen Fahrt von Kolasin nach Ulcinj, der südlichsten Stadt Montenegros und unmittelbar an der albanischen Grenze gelegen. 
Insgesamt waren es zwar nur knappe 150 Kilometer, aber da man auf den meist ein- oder maximal zweispurigen Landstraßen oft nicht schneller als 50-60 Km/h fahren durfte oder konnte, dauerte es entsprechend lang.
Positiv gesehen bot das uns aber auf der anderen Seite auch mehr Zeit sich die teils sehr schöne Landschaft anzusehen und insbesondere während der Fahrt durch die Moraca Schlucht.

Das Kloster Moraca in der gleichnamigen Schlucht war ein beliebter Wallfahrtsort.
Unsere Fahrt durch die Schlucht begleitete die tief unter uns rauschende Moraca.
Die Straße war teils direkt in die Felsen hinein gehauen oder durchquerte diese mit Hilfe mehrerer unbeleuchteter Tunnel.
Da die meisten Aussichtspunkte auf der rechten Straßenseite lagen, durchfuhren wir die Schlucht einfach zweimal.

Da alle Haltebuchten leider auf der gegenüberliegenden Straßenseite lagen, entschlossen wir uns spontan das schönste Stück einfach zweimal zu fahren. 
Neben der beeindruckend tiefen Schlucht waren aber auch die unbeleuchteten Tunnel für jeden Fahrer ein spannendes Erlebnis! 
So folgten wir dem Lauf der Moraca bis nach Podgorica, der Hauptstadt Montenegros. 
In Kolasin war es bereits einige Grade wärmer als in Zabljak im Durmitor Gebirge, aber hier zeigte das Thermometer nun fast 30 Grad an.
Juhu! 🙂
Ein bisschen hatten wir ja ehrlich gesagt schon die Sonne und Wärme vermisst. 
Da die Stadt selbst jedoch keine besonderen Sehenswürdigkeiten aufwies und wir ja noch bis nach Ulcinj weiter mussten, legten wir keinen Stopp ein.
Kurz vor der Stadt Bar empfing uns das in der Sonne glitzernde Meer der Adria und nun waren wir quasi wie in einer anderen Welt und im “Sommerurlaub“ angekommen.
Was für ein Kontrast zu den noch von tiefem Schnee bedeckten Bergen und Passstraßen des Durmitor Nationalparks bei Zabljak.
Die weitere Fahrt durch zahlreiche Urlaubsdörfer mit fast konstant 50 Stundenkilometern dauerte noch knappe ein Stunde, bis wir an unserer Unterkunft, den Apartments Tati angekommen waren. 
Diese thronten auf einem Berg oberhalb der Altstadt von Ulcinj und der Ausblick von der Restaurantterrasse war einfach unbezahlbar!
Insbesondere wenn man sich vor Augen führte, dass wir gerade einmal 25 Euro die Nacht für ein Zimmer samt kleiner Küchenzeile bezahlten. 
Zudem waren wir aufgrund der Vorsaison die einzigen Gäste und hatten die gesamte Terrasse für uns allein! 

Blick von der Terrasse unserer Apartment-Pension hinab auf Ulcinj.
Von hier oben hatten man eine perfekte Aussicht auf die Altstadt rechts und den Stadtstrand links im Bild.
Am Nachmittag erkundeten wir die nahe gelegene Altstadt. Dabei passierten wir die hübsche Kirche des heiligen Nikolaus.
Blick von der Altstadt hinab auf den kleinen Fischerhafen.
Hier konnte man gut die sehr alten Grundmauern der Gebäude erkennen.
Viele der Gebäude waren bereits sehr schön restauriert.
Blick in Richtung Westen und hinab auf die leuchtend blaue Adria.
Die Restaurants auf dem Hügel der Altstadt boten den Gästen einen schönen Blick auf die Bucht.

Am späten Nachmittag und obwohl ich eigentlich in dem Moment am liebsten auf der Terrasse geblieben wäre, brachen wir nochmal auf und schauten uns die hübsche kleine von einer dicken Mauer geschützte Altstadt an. 
Viele der Häuser wurden gerade renoviert, aber es gab bereits diverse schicke Restaurants und Hotels mit bestem Blick auf die Bucht von Ulcinj. 
Gegen halb sechs beendeten wir schließlich unser Sightseeing am sauberen Stadtstrand mit einem Bad im bereits angenehm warmen adriatischen Meer. 
In der nur wenige Meter von unserem Liegeplatz entfernten und direkt an der Strandpromenade gelegen Pizzeria Plaza kehrten wir etwas später zum Abendessen ein.
Nicht nur unsere Füße freuten sich über den kurzen Weg, sondern auch unser Gaumen über eine sehr gute und riesige Pizza Calzone aus dem Holzofen Dazu gab es einen guten Weißwein aus Podgorica und den direkten Blick auf das Meer und die illuminierte Altstadt, deren Lichter sich im Wasser spiegelten. 

Am sehr sauberen Stadtstrand von Ulcinj
Die Abendsonne sorgte einmal mehr für tolle Farben und eine entspannte Stimmung.
Blick auf die illuminierte Altstadt deren Lichter sich im Wasser der Bucht spiegelten.
Die Promenade von Ulcinj
Von unten zeigte sich der wehrhafte Charakter der teils dicken Mauern der Altstadt.
Perfekte Abendstimmung in Ulcinj

Ein paar der Kalorien bauten wir nach dem Essen direkt wieder beim Aufstieg zu unserem Apartment ab und entspannten uns wenig später auf der halb offenen Terrasse während wir ein fernes Gewitter über dem Meer beobachteten. 
Die Stimmung richtig schön, als das Ganze auch noch untermalt wurde von dem melodischen Aufruf des Muezzins zum Abendgebet.
Am nächsten Morgen, dem Pfingstmontag läuteten dann die Kirchenglocken. 
So funktionierte ein harmonisches Zusammenleben der Religionen!
Christian

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