Norditalien Tag 7: Auf die Seceda und Fahrt an den Gardasee

War man einmal vom „Dolomiten-Fieber“ angesteht, konnte man dem nur noch schwerlich entkommen! Und warum sollte man auch, denn die Landschaft und UNESCO Weltnaturerbe war einfach nur atemberaubend!
So zog es uns also auch heute wieder dorthin. 
Diesmal in das circa 40 Minuten von Feldthurns entfernte St. Ulrich und von dort mit der Gondel hinauf zur Seceda.

Ganze 1.000 Höhemeter ging es mit der Gondel von St. Ulrich hinauf zur Seceda!

Blick hinab von der Bergstation in Richtung St. Ulrich

Der etwas eigentümliche Name leitet sich übrigens aus dem Lateinischen „siccus“ für „trocken“ ab und steht stellvertretend für die Hochebene mit ihrem pittoresken Weideland auf über 2.000 Metern. Dies wollten wir heute ausgiebig per Pedes, wie der Lateiner sagt :-), erkunden.

Das Ganze sollte allerdings noch ein recht kostspieliges Unterfangen werden, da neben dem Parkplatz für 12 Euro die Einzelfahrt mit der Gondel mit 15 Euro pro Person zu Buche schlug. Dank unserer Gästekarten konnten wir glücklicherweise jedoch einmalig gratis hinauffahren.
Daher denkt am besten immer daran, eure Gästekarten zu jeder Wanderung in den Dolomiten mitzunehmen, denn dadurch kann man ordentlich Geld sparen!
Für die 15 Euro kommt man dafür in den Genuss einer schönen Panoramafahrt und legt dabei insgesamt 1.000 Höhenmeter von der Talstation auf 1.250 Meter bis hoch zur Bergstation auf 2.500 Meter zurück. 
Dabei ging es zunächst mit einer kleineren 8-Personen-Gondel hinauf bis zur Zwischenstation Funes und von dort mit einer deutlich größeren Gondel bis ganz hinauf nur wenige Meter unterhalb des Gipfels. 

„Natur-Amphitheater“ auf der Seceda

Auf dem Gipfel halfen diese Reliefs die unzähligen Gipfel zu identifizieren.

Dieser schmale Pfad hinter dem Gipfelkreuz führte zu einem schönen Aussichtspunkt.

Blick vom Aussichtspunkt auf die Geislerspitzen

Man kam oft nur wenige Meter weit, bevor man innehalten und die Aussicht genießen musste! 🙂

In dem Moment als wir dort oben zwischen den Wolken aus der Bergstation traten war sofort jeder Gedanke an die Kosten vergessen, denn der Ausblick ist einfach nur phänomenal!

Hat man den zugegeben durch die Höhenluft recht anstrengenden letzten Anstieg zum Gipfelkreuz hinter sich gebracht, kommt man sich vor als befände man sich in einem riesigen naturgemachten Amphitheater!
Man weiß gar nicht wo man zuerst hinsehen soll: Sei es das imposante Massiv der Geislerspitzen linkerhand, die 2.000er der Puezgruppe, der Schlern, das Wahrzeichen Südtirols oder die Rosengartengruppe in der wir gestern wandern waren.
Bevor wir unsere Wanderung starteten machten wir noch einen Abstecher zu einem kleinen Felsvorsprung hinter und etwas unterhalb des Gipfelkreuzes für einen tollen Blick auf die 2.814 Meter hohen Geislerspitzen

Die Wege rund um den Gipfel waren sehr gut ausgebaut.

Blick hinab auf die Wiesen mit ihren zahlreichen Schobern und Almen.

Nur anfangs ging es wie hier recht steil bergab.

Blick auf das Bergmassiv der Puez-Gruppe

Die „Hörner“ von Pieralonga (unten) waren unser erstes Etappenziel.

Wanderung auf dem Bergkamm der Geisler-Gruppe

Schober und Alm mit Top-Panorama!

Eine der eigentlichen Bewohner hier oben. 🙂

Dann ging es los, zunächst ein Stück abwärts auf gut ausgebauten Wegen und später gemütlich und weitestgehend eben oder bergab weiter durch den Naturpark Puez-Geisler

Ihr könnt euch jedoch sicherlich vorstellen, wie viele Fotostopps wir aufgrund des traumhaften Panoramas einlegten! 😉
Dies führte dazu, dass wir statt der veranschlagten 50 Minuten die Regensburger Hütte auf 2.040 Metern erst nach circa zwei Stunden erreichten.
Dabei passierten wir neben der Pieralongia Hütte auch die gleichnamigen imposanten „Hörner“.

Blick zurück zum Berggipfel und der Bergstation

Die Pieralonga-Hütte

An den „Hörnern“ der Pieralonga

Nicht die letzte Begegnung und das letzte Foto einer Kuh für heute! 🙂

Blick zurück auf die Pieralonga und das riesige Geisler-Massiv

Unser Einkehr-Ziel, die Regensburger Hütte kam in Sicht.

Entspannte Gesellen auch an der Regensburger Hütte

Hier konnte Kuh noch Kuh sein! 🙂

Vom Wandern hungrig geworden kehrten wir in der Regensburger Hütte ein und aßen leckere hausgemachte Speckknödel mit Krautsalat. 

Die Preise waren mit 12 Euro für die Knödel und 5,70 für das Radler in Ordnung, denn man befand sich ja in einer absoluten touristischen Hochburg und das Auge aß bekanntlich auch mit! 
Nach dem Essen und ein wenig Entspannung in der Sonne wanderten wir von der Hütte aus noch eine knappe halbe Stunde bis wir den Col Raiser erreichten und von dort die Seilbahn hinab nach St. Christina nahmen. 
Die Talfahrt war hier mit 17 Euro pro Person übrigens deutlich günstiger als wenn man wieder vom Gipfel für 27 Euro gefahren wäre. 
Von der Talstation spazierten wir zunächst einmal 20 Minuten zu Fuß bis ins Zentrum und nahmen von dort den Bus zurück in das wenige Fahrminuten entfernte St. Ulrich

Auf der sonnigen Terrasse der Regensburger Hütte ließen auch wir es uns schmecken.

Die ursprüngliche und pittoreske Hütte

Gegenseitige Rücksichtnahme von Bikern und Wanderern auf den teils schmalen Wegen war wichtig.

Auch den Pferden schien es hier oben richtig gut zu gehen!

Bergstation, Restaurant und Hotel auf dem Col Raiser

Wie klein der Mensch doch war!

Wieder am Auto sagten wir ziemlich wehmütig Südtirol und den Dolomiten Lebewohl und brachen auf zu einer circa zweieinhalb stündigen Fahrt zu unserer nächsten Unterkunft Nonna Ambrosina in Roe Volciano auf der westlichen Seite des Gardasees

Die italienischen Autobahnen waren gut in Schuss und wir kamen ohne Stau durch, mussten allerdings insgesamt 15 Euro Maut berappen.
In dem winzigen aber sehr verwinkelten Örtchen hatten wir zunächst etwas Probleme unsere Unterkunft zu finden und in durch manche der Gassen hätte selbst unser Ford Focus kaum gepasst.
Dafür war die Begrüßung durch die sehr netten Gastgeber umso herzlicher und wir wurden sogleich in unsere große und sehr ruhig gelegenen Wohnung geführt. 
Zudem war der Preis ziemlich günstig und neben einer sehr gut ausgestatteten Küche war vor allem das Highlight die eigene Terrasse mit Blick auf den Gardasee, und das obwohl wir etwas im Hinterland wohnten. 
Hier würden wir definitiv morgen in der Sonne frühstücken!
Christian

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