Ostsee Rundreise Tag 7: Kajaktour auf der Schwanenhavel

Da heute bereits der letzte Tag an der Mecklenburgischen Seenplatte angebrochen war, wollten wir unbedingt noch einmal selbst Boot fahren!
Denn eigentlich hatten wir geplant, fast jeden Tag auf dem Wasser zu sein.
Das schlechte Wetter der letzten Tage hatte uns hier jedoch einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht.
Da für heute sogar mal wieder Sonne vorhergesagt war, nutzen wir die Gunst der Stunde und entschieden uns für eine Halb-Tagestour mit dem Kajak von der Marina in Wesenberg aus entlang der Schwanenhavel
Die ersten wenigen hundert Meter führten noch über die recht breite Havel.
Auch die Schleuse Wesenberg galt es zu passieren.

Der Preis für das 2er Kajak betrug 20 Euro pro Tag inklusive Rettungswesten, wasserdichter Tonnen und einer eingeschweißter Karte zum Navigieren. Diese vergas ich prompt auch erstmal am Steg und so legten wir nach den ersten Metern direkt eine Wende ein. Dafür kassierte ich verdientermaßen dann auch ein paar Sprüche von meiner werten Frau. 🙂

Nach den ersten circa 100 Metern auf der Havel hieß es für uns auch schon wieder aussteigen, denn wir wollten unser Kajak bei der dortigen Schleuse umtragen. Für schwerere Boote wie Kanus steht hier auch ein Schlitten auf Schienen zur Verfügung.
Wer will und etwas Zeit zum Warten hat, kann die kleine Schleuse auch ganz normal befahren. 
Da wir jedoch heute noch bis nach Usedom mit dem Auto weiterfahren mussten, entschieden wir uns für die anstrengendere, aber schnellere Variante. 
Kurze Zeit später bogen wir von der recht breiten Havel ab und gelangten in die Schwanenhavel – und hier änderte sich von einer Sekunde auf die andere die Szenerie! 
Einfahrt in die Schwanenhavel
Wir fühlten uns fast wie im Amazonas-Dschungel. 🙂
Teils war die Schwanenhavel keine drei Meter mehr breit.
Seerose

Der vormals auch für größere Boote angenehm befahrbare Fluss wurde hier zu einem sich ständig windenden und teils nur zwei Meter schmalen Kanal, in den viele Bäume und Büsche hineinragten.

Dadurch hatten wir öfter auch mal Astwerk im Gesicht, wenn wir Amateur-Wassersportler uns mal wieder ordentlich versteuert hatten. 🙂
Dafür wurden wir mit einer wunderschönen Natur und einer friedvollen Stille belohnt und fühlten uns fast wie im Dschungel des Amazonas!
Auf der weiteren Fahrt begegneten uns immer mal wieder gut gelaunte Wasserwanderer in ihren Kanus oder Kajaks. In der Hochsaison und bei sehr gutem Wetter kann es hier, denke ich, allerdings schon recht voll werden. 
An einer kleinen Brücke kurz vor dem Plätlinsee wurde das Wasser dann sogar so flach, das man sein Gefährt hinter sich durch das Wasser herziehen musste. Daher nehmt am besten Wasserschuhe mit.
Hier kehrten wir schließlich aufgrund der Zeit auch wieder um, da wir erst um 14 Uhr losgefahren waren und um 17 Uhr zurück sein mussten. 
Für den Rückweg ab der Brücke benötigten wir circa eine Stunde, da wir nun deutlich weniger Fotostopps als vorher einlegten. Für die Hinfahrt hatten wir übrigens fast die doppelte Zeit gebraucht, aber hier war ja auch definitiv der Weg das Ziel! 
Kurz vor dem Ende lieferten wir sogar noch einen ordentlichen Schluss-Sprint ab, um noch mit in die offene Schleuse hineingelassen zu werden.
Am Ende war das Wasser so flach, dass nur noch Aussteigen und Ziehen half!
Die meiste Zeit waren wir allein und konnten die tolle Stimmung voll genießen.
Zurück an der Marina in Wesenberg
Auf dem Weg nach Usedom

Erholen konnten wir uns von dieser ungeplant sportlichen Aktivität etwas später auf der circa zweistündigen Autofahrt durch schöne Landschaften mit Äckern, Wiesen und kleinen Dörfern, bis wir schließlich am frühen Abend mit Zirchow auf Usedom unseren nächsten Übernachtungsort erreicht hatten.

Hier erwartete uns eine top ausgestattete große Ferienwohnung für zwei Personen mit moderner Einrichtung im ersten Stock. Besonders die in die Decke eingearbeiteten hölzernen Dachbalken verliehen der Wohnung ihren besonderen Charme. Darüber hinaus war neben einem eigenem Parkplatz im Hof auch noch ein abschließbarer Raum für unsere Fahrräder vorhanden.
Die perfekte „Home-Base“ also, um in den nächsten Tagen die deutsche Sonneninsel mit unseren Drahteseln unsicher zu machen!
Christian

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