Peru: Langbootfahrt auf dem Rio Madre de Dios

Volle Fahrt voraus!

Nach einer entspannten Nacht wurden wir von den Geräuschen des erwachenden Dschungels geweckt und machten mit unserem Guide William um 05:30 Uhr einen früh-morgendlichen Vogel-Erkundungsgang und entdecken dabei auch wieder Affen. 
Vom leckeren Frühstück gestärkt, brachen wir darauf hin um 8:30 Uhr auf, ließen die Amazonia Lodge hinter uns und stiegen in das bereits am Flussufer wartende Langboot. 

Der definitiv beste Platz im Boot!

Da wir die einzigen Passagieren waren, ergatterten wir uns die besten Plätze direkt vorne im Boot, legten die Füße hoch und ließen uns den angenehm kühlen Fahrtwind, der hier im Dschungel die wohl beste Klimaanlage ist, um die Ohren wehen. Für die nächsten sechs Stunden wurden wir nun zu Leichtmatrosen, denn so lange würde die Fahrt über das nur per Boot zu erreichende Manu Wildlife Center, das mitten im Manu Nationalpark des Amazonas-Dschungels versteckt liegt, dauern. 

Der Manu Nationalpark
Eine weitere Lodge direkt am Flussufer
Der zweite Steuermann war extrem hilfreich in den engen Stromschnellen
Eine der harmloseren Stromschnellen

Die Zeit verging dann auch recht schnell dank tollem Flusspanorama, ab und zu etwas Adrenalin, wenn wir enge Stromschnellen überwanden und einem leckeren von der Amazonia-Lodge zubereiteten Lunch, den wir direkt auf dem Boot während der Fahrt zu uns nahmen. Auch diverse Tiere und vor allem viele Vögel inklusive einiger Aras konnten wir entweder am Flussrand sitzend oder im Flug beobachten.

Ein entgegenkommendes Ausflugsboot einer Lodge
Typischer Einbaum rechts im Bild
Leider wurde auch hier Holzwirtschaft betrieben
Die Geier warteten schon….hoffentlich nicht auf uns! 🙂
Zahlreiche Vögel konnten wir am Ufer beobachten
Zwei vertäute Langboote – quasi der  LKW des Wassers.

Wäscherei? 🙂
Der wohl seltsamste Baum, den ich jeh gesehen habe!

In Boca Manu legten wir einen kurzen Halt ein und besichtigten das Dorf. Wir waren jedoch heilfroh, die brütende Hitze im Dorf wieder nach einer knappen Stunden gegen den kühlen Fahrtwind im Gesicht tauschen zu können. 

Blick vom Boot auf das Dorf Boca Manu
Der Dorf- und Fußballplatz von Boca Manu

Einbaum-Werft
Wahrscheinlich das Rathaus…
Spinnen gab es hier auch eine oder zwei! 😉
Das einzige Auto, das ich im Dorf entdecken konnte.
Der „Supermarkt“
Blick auf den Rio Madre de Dios und die Anlegestelle von Boca Manu

Da der Fluss zu der Zeit Niedrigwasser hatte und wir immer wieder bei den vielen Stellen mit extrem flachen Wasser langsam fahren mussten, kamen wir dann doch erst gegen 16 Uhr im Manu Wildlife Center an
Dies ist direkt am Fluss gelegen und besteht aus einem großem Haupthaus, in dem sich auch das Restaurant befindet und den ca. 20 Bungalows, die sich perfekt in den Dschungel integrieren und von verschiedensten exotischen Blumen und tropischen Pflanzen eingerahmt sind. Besonders das Haupthaus mit seinem gebohnerten Holzboden und hohen Decken, ließ mich irgendwie an den Film Jurrassic Park denken. Der dezente Luxus machte einen vergessen, mitten im Dschungel zu sein und sorgte dafür, dass wir uns direkt wohlfühlten.

Das Haupthaus und Restaurant des Manu Wildlife Center




Unser Bungalow
Die Bungalows waren sehr schön in den Dschungel zwischen verschiedensten Pflanzen eingebettet



Unser Bungalow von außen

Wir brachen noch zu einem kurzen Spaziergang auf, um das bereits schwächer werdende Licht der Nachmittagssonne zu nutzen. Die Lodge ist umgeben von zahlreichen Pfaden, die dazu einladen, die Schönheit des Primärurwaldes entweder mit einem Guide oder auch allein zu entdecken. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als wir direkt bei diesem ersten Spaziergang bereits Tukane, Kapuzineraffen, Brüllaffen und Totenkopfaffen entdeckten, die alle in direkter Umgebung der Lodge die Bäume bewohnten. 

Dieser Steg führte direkt von der Lodge zu den Rundwegen im Dschungel

Einer der zahlreichen Affen in unmittelbarer Umgebung
Blick hinauf in die  Krone einer der seltsam anmutenden riesigen Bäume

Als es Abend wurde und wir in unserem Bungalow zurückkehrten fiel uns auf wie sehr hier auch auf den Umweltschutz geachtet wurde: So gab es zwar eine Warmwasserdusche im Bad, aber weder Klimaanlage noch elektrisches Licht in unserem Bungalow oder dem Haupthaus. Kerzen waren die einzige Lichtquelle und tauchten die Räume in romantisch flackerndes Licht, in dem wir dann auch das hervorragende Abendessen, bestehend aus drei Gängen, von denen das Highlight der Hauptgang mit Gulasch in dunkler Kakaosauce war, zu uns nahmen.
Nachdem wir noch ein Bier und die allgemein unter allen Gästen relaxte Stimmung in einer der bequemen Sofas genossen hatten, gingen wir mit Taschenlampe bewaffnet zurück in unseren Bungalow und ließen uns von den überwiegend gefiederten Dschungelbewohnern in den Schlaf singen.
Christian

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