Für heute und morgen hatten wir uns über das Hotel zwei Fahrräder für je 100 Rupees (ca. 5 Euro) pro Tag gemietet, um damit die Insel zu erkunden.
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Unser Ziel für heute: Der Traumstrand der Anse Source d’Argent auf La Digue |
Mit kleiner Verspätung erhielten wir morgens um kurz nach acht zwei Mountainbikes mit Körbchen. Das schien hier die Standardausstattung zu sein und war auch praktisch, um seine ganzen Strandutensilien zu verstauen. Bei meinem Rad war leider die Gangschaltung defekt, beim zweiten Rad musste noch mehr Luft auf die Reifen.
Nach Tausch und Aufpumpen konnte es aber kurze Zeit später losgehen und wir fuhren im entspannten Tempo mit den anderen Radlern in Richtung Süden durch La Passe.
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Unsere Leihfahrräder samt praktischem Korb |
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In der ehemaligen Kokosmilchfabrik auf dem Gelände der L’Union Estate Farm |
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Hier wurde auch Vanille angebaut |
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Typischer „Strand-Parkplatz“ an der Anse Source d’Argent auf La Digue 🙂 |
Unser Ziel war der Traumstrand der Seychellen schlechthin, die Anse Source d’Argent. Das letzte Drittel des Weges führte durch das Gelände der L‘ Union Estate Farm, einer Kokos- und Vanilleplantage und ehemaliger Kokosmilchfabrik, die nun zum Freilichtmuseum samt Grillplatz und Gehege für Riesenschildkröten angelegt war. Der Eintritt, oder für manche auch nur moderner Wegezoll auf dem Weg zum Strand, betrug 115 Rupee, beziehungsweise 6 Euro. Dafür konnte man auch zahlreiche Pflanzen inklusive diverser Vanillefelder auf dem Gelände betrachten.
Uns zog es jedoch erst einmal direkt weiter zum Strand.
Und ich kann euch sagen, die Bezeichnung Traumstrand muss hier oder an der Anse Lazio auf Praslin erfunden worden sein!
So ragten zahlreiche braune teils wundersam geformte Granitfelsen in das seichte Wasser der diversen von einem Korallenriff geschützten kleinen Buchten. Diese waren bequem über einen sandigen Pfad zu erreichen, der unmittelbar hinter dem Strand unter Schatten spendenden Bäumen entlangführte.
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Es fehlte nur noch, dass Robinson und Freitag jeden Moment um die Ecke bogen! |
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Am Stand der Anse Source d’Argent mit Blick auf Praslin im Hintergrund |
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Die Bucht war vom Grün der Palmen eingerahmt und immer wieder aufgelockert von zahlreichen Felsen. |
Das Wasser war wie überall auf den Seychellen fast 30 Grad Celsius warm und kristallklar. Kaum war man im Meer konnte man sogleich die ersten Fische um einen herum entdecken!
Aufgrund der Korallen und des flachen Wassers ist jedoch die Bucht nicht zum Schwimmen, sondern eher zum Planschen und vor allem Schnorcheln geeignet.
Nachdem wir uns am Strand einen schönen Platz gesucht hatten, was an so einem Ort die leichteste Übung war, zog es uns auch sogleich ins Meer.
Aufgrund der nicht vorhandenen Strömung verzichtete ich auf Flossen, da ich mich so auch besser im teils sehr flachen Wasser bewegen konnte, ohne etwas an der tollen Unterwasserwelt kaputt zu machen.
Bei meinen ersten beiden Schnorchelgängen verzichtete ich aufgrund des noch bewölkten Himmels auf meine GoPro-Unterwasserkamera.
Und beide Male sollte ich es bereuen!
Zunächst begegnete mir eine Meeresschildkröte und beim zweiten Ausflug sogar ein Rochen mit einer Spannweite von sicherlich über einem Meter!
Im späteren sonnigen Wetter hatte ich zwar kein Glück mehr größere Meeresbewohner zu treffen, dafür waren die Lichtverhältnisse nun perfekt, um die Schönheit der Bucht einzufangen. Entsprechend taten es einem auch die anderen Strandbesucher gleich und teils musste man etwas warten, um nicht zu viele bunte Badehosen mit auf dem Bild zu haben. 🙂
Am frühen Nachmittag gönnten wir uns an der Strandbar Fruita Cabana im hinteren Teil der Bucht zwei leckere frisch gepresste kalte Säfte aus einem Mix von Passionsfrucht, Sternfrucht und Limette.
Absolut empfehlenswert, wenn es fruchtig und erfrischend aber nicht zu süß sein soll!
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Perfekte Bedingungen zum Schnorcheln! Oder man spazierte einfach durch das kniehohe Wasser. |
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Das Wasser war so klar und die Fische derart an Menschen gewöhnt, dass man eigentlich gar keine Taucherbrille brauchte. |
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Gegen Mittag war hier deutlich mehr los, allerdings immer noch im angenehmen Rahmen und weit vom Massentourismus entfernt. |
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Hier an der Fruita Cabana Bar gönnten wir uns einen leckeren frischen Fruchtsaft-Cocktail. |
Gegen halb fünf brachen wir schließlich auf und machten auf dem Rückweg Halt in der L’Union Estate Farm am Gehege der Aldabra-Riesenschildkröten, die sich auch nur zu gern füttern ließen.
Das machte uns ebenfalls einen großen Spaß, da sie sehr neugierig oder auch hungrig waren und uns gierig ihre langen Hälse entgegenreckten, um an die Blätter und Strünke zu kommen, die wir von einem großen Haufen holten und ihnen über die niedrige Mauer entgegen hielten.
Dabei versuchten sie teils sogar etwas die Mauer hochzuklettern, was dann entsprechend ungelenk und ulkig aussah.
Man denkt auch gar nicht wie groß sich die sonst eher geduckt in Bodennähe fortbewegenden Tiere machen können!
Viele der nicht hungrigen und bis zu einhundert Jahren alten Gesellen dösten im Schatten oder frönten anderen nicht ganz jugendfreien Gelüsten. Das war aufgrund der offensichtlichen Unbeholfenheit ihrer massiven Körper sehr amüsant anzusehen, vor allem als ein Herr von der Dame abgeworfen wurde und dabei fast noch auf seinem Rücken gelandet wäre. 🙂
Da die Sonne nun bereits am Untergehen war, setzen wir uns noch etwas an den dortigen Strand der Anse Réunion und betrachteten das Schauspiel mit Blick auf Praslin und eine winzige dem Strand vorgelagerte Insel.
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Unzählige Aldabra-Riesenschildkröten schlummerten im Gehege der L’Union Estate Farm. |
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Zwischen Dösen und Fressen vergnügte man(n) sich auch gern noch anderweitig. 🙂 |
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Wir staunten nicht schlecht, wie groß sich die Schildkröten machen konnten, wenn es ums Essen ging! |
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Das Füttern machte uns mindestens so viel Spaß wie es den geruhsamen Tieren erkennbar schmeckte. |
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Toller Sonnenuntergang an der Anse Rèunion mit Blick auf Praslin |
Zurück in La Passe holten wir uns unser Abendessen wie bereits gestern im Take-Away direkt neben dem Restaurant von Chez Marston und plauderten etwas mit der netten Bedienung, die uns auch wiederzuerkennen schien. Nicht nötig zu erwähnen, dass auch heute die Gerichte ganz vortrefflich mundeten! 🙂
Christian