Teneriffa Tag 4: Über den Wolken im Teide Nationalpark

Am heutigen Morgen war das Wetter leider typisch für den grünen Norden Teneriffas recht kühl und bewölkt.
Was also am besten tun, um den Wolken zu entkommen? 
Die Idee schien mir so einfach wie genial: Einfach so weit nach oben in die Berge fahren, bis man sich über der Wolkendecke befinden würde.
Und wo würde das eine reelle Chance haben zu funktionieren, wenn nicht auf Teneriffa mit seinem auf 2.000 Metern gelegenen Nationalpark in der Caldera des 3.800 Metern hohen Teide Vulkans! 
Während wir uns auf der TF38 immer höher durch die Bergwälder schraubten, konnte man allerdings zunächst teils kaum weiter als 100 Meter sehen.
Doch bereits knapp unter halb der Caldera bei der Montana Las Cuevitas lichteten sich die Wolken immer mehr und gaben bereits den Blick auf den schneeweißen Vulkankegel frei.

Während unserer Auffahrt hingen dichte Wolken  in den  tiefer gelegenen Bergwäldern des Teide.
Doch am Montana Las Cuevitas gaben die Wolken den Blick auf den Vulkankegel schließlich frei.
Fast wie im Winterurlaub! 🙂

Auf dem Hochplateau schließlich erwartete uns strahlender Sonnenschein und eine Landschaft wie aus einer anderen Welt aus rotem Sandgestein, seltsam geformten Felsen und dem massiven Kraterrand unter dem die Wolken waberten.
Die Straße führte uns entlang zahlreicher Aussichtspunkte, unter anderem der Zapato de la Reina, einem Felsen in Damenschuh-Form, bevor wir am Restaurant Parador de Canadas del Teide unser Auto abstellten. 

Oben in der Caldera angekommen und unter uns die dichte Wolkendecke.
Eine Landschaft so ganz anders als das restliche Teneriffa.
Die Straßen TF 38 und TF 21 führten mitten durch die Caldera.
Blick auf den Zapato de la Reina, den Felsen in unverkennbarer Form eines königlichen Damenschuhs. 🙂
Blick auf die Felsformation Roques de Garcia, um die wir gleich herum wandern würden.

Vom Mirador Ilano de Ucanca aus starteten wir unsere Rundwanderung um die beeindruckenden Felsnadeln namens Roques de Garcia herum. Der gut markierte und mittelschwere Weg eröffnete uns die unterschiedlichsten Panoramen, zunächst in die Caldera und auf die Roques samt erkaltetem Lava-Wasserfall. Etwas Action war auch dabei, als plötzlich ein Rettungshubschrauber im Tiefflug heran gedröhnt kam und wenige Meter neben uns eine Übung samt Abseilen eines Helfers durchführte. 

Einiges los hier oben! Daher konnten wir nicht direkt am Startpunkt der Wanderung, sondern nur ein paar Gehminuten entfernt parken.
Am Start- und Endpunkt der Rundwanderung bei den Roques de Garcia.
Eine Landschaft wie auf einem anderen Planeten!
Blick hinab auf die erkaltete Lava in der Caldera.
Blick zurück auf den ersten Teil des Weges: Er führte uns linkerhand des großen Felsens in der Mitte hinunter.

Auf der zweiten Hälfte wanderten wir unterhalb des schneebedeckten mächtigen Vulkankegels des Teide zurück bis zum Ausgangspunkt. Insbesondere dieses letzte Stück weckte Erinnerungen an die Nationalparks im Westen der USA in mir, die wir 2008 bereist hatten. 

Live Action in Form einer Rettungsübung samt Abseilen und Bergen einer Puppe.
Erkalteter Lava-Wasserfall
Traumhaftes Panorama dank strahlendem Sonnenschein auf über 2.000 Metern Höhe.

Rückblickend kann ich empfehlen, wie wir den Rundweg vom Startpunkt aus entgegen des Uhrzeigersinns zu gehen. Denn dies hatte den Vorteil, das wir am Ende nicht mit müden Füßen das ziemlich steile Stück hinauf zum Start- bzw. regulären Endpunkt laufen mussten, sondern es gemütlich auf leicht abschüssigem Weg bis zum Parkplatz hin „auslaufen“ lassen konnten und wir zudem nicht mit den zahlreichen Wanderern in einer Schlange liefen. 
Nehmt für die insgesamt circa zwei- bis zweieinhalbstündige Tour auf jeden Fall festes Schuhwerk sowie ausreichend Wasser mit und reibt euch mit ordentlich Sonnencreme – am besten je nach Hauttyp mindestens 30er oder 50er – vorher ein, da die Höhensonne sehr stark ist und es so gut wie keinen Schatten gibt.

Die imposante Landschaft erinnerte mich teils an den Westen der USA.
Einer der seltsam geformten Roques am Ende des Rundweges. Auf dem Teide oben rechts ist die Seilbahn zu erkennen.

Entsprechend freuten wir uns nach der Wanderung auch über das Eis, das wir uns zurück am Restaurant gönnten. 
Eigentlich wollten wir danach auf der Panoramastrasse den Teide weiter umrunden, doch auf Höhe der Seilbahn gab es kein Weiterkommen mehr, da die Strasse geschlossen war. So mussten wir also umkehren und den gleichen Weg zurück nach Hause nehmen, den wir gekommen waren. 
Da die Uhr aber bereits halb fünf am Nachmittag anzeigte und die Sonne eh nicht mehr lange Licht spenden würde, war das für uns auch in Ordnung. 
Wir hatten sowieso vor, nach dem heutigen tollen Tag hier oben, in den nächsten Tagen definitiv noch einmal in diese fantastische und eindrucksvolle Landschaft zurückzukehren.
Christian

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