Korsika Tag 9: Das Tavignano Tal und Tralonca

Für den heute letzten Tag in den Bergen Korsikas stand eine vierstündige Wanderung von Corte aus in das malerische Tavignano Tal an. Hierzu verließen wir uns wie bei den Wanderungen zuvor auf unseren Wanderführer, in dem diese als Tour Nr. 10 ausführlich beschrieben war.

Direkt beim Start der Wanderung von Corte aus ging es moderat bergauf.
Das Bergmassiv im Hintergrund wirkte fast wie eine Burgmauer.
Das zu Beginn noch recht breite Tal verjüngte sich zusehends, je weiter man kam.
Viele Felsen wiesen interesante Färbungen auf oder beherbergten  zahlreiche Höhlen.


Rückblickend kann ich den Wanderführer „Korsika mit 35 Touren“ aus dem Michael Müller Verlag sehr empfehlen, da für jeden Schwierigkeitsgrad einiges dabei ist und die Wege gut beschrieben sind – samt Karten und Höhenprofilen sowie realistischer Zeitangaben. Auf der Wanderung hatte man auch einiges an Steigung zu überwinden, sie war im Vergleich zu den beiden längeren Touren ins Restonica Tal und zum Lac de Nino deutlich weniger anstrengend. Allerdings sollte man keine ausgeprägte Höhenangst haben, da sich der Weg später ziemlich nah am Abgrund entlang windet! 
Davon abgesehen kommt jeder Normalo sicherlich mit der Strecke klar, die auch mit Kindern gut zu schaffen ist. 

Das Anfangs bewölkte Wetter wurde zunehmends besser!
Eine kleine Hütte auf circa der Hälfte des Weges
Dem Auge boten sich oft tolle Farbkontraste.

Die Schlucht wurde enger und steiler.
Für Teilstrecken des Weges sollte man besser keine ausgeprägte Höhenangst haben.


Man sollte am besten gegen späten Vormittag starten, denn dann hat man die Sonne im Rücken und das Tal wird optimal ausgeleuchtet. Bei dem Rückweg auf dem selben Pfad verhält es sich mit dem Licht am frühen Nachmittag entsprechend umgekehrt und man hat wird auf dem letzten Wegstück mit einem tollen Panorama auf die ins Licht getauchte Zitadelle von Corte von belohnt. 
Der Hinweg endete an der Ponte di u Russulinu unter der zahlreiche, so genannten Badegumpen im Fluss gelegen waren, in denen man sich vor dem Rückmarsch abkühlen konnte.  Unserer Meinung nach war jedoch eher der Weg selbst das Ziel. So eröffneten sich einem nach der ersten halben Stunde quasi hinter jeder Biegung neue Ausblicke auf die enge und canyonartige Schlucht. Zudem wird man sich beim Baden eventuell mit der Gesellschaft einiger Mücken abfinden müssen. 

An den Badegumpen an der Ponte di u Russulinu angekommen
In der kristallklaren Wasser konnte man zumindest die Füße sehr gut abkühlen.

Bestes Wetter und tolle Landschaft auf dem Weg zurück!
In Richtung Corte wurde das Tal wieder breiter.

Die oberhalb der Stadt thronende Zitadelle von Corte.
Die Sonne strahlte die Festung regelrecht an.


Nach der Wanderung und zurück in Tralonca machten wir unsere erste richtige Besichtigungstour durch das Dorf, in dem wir ja bereits drei Nächte verbracht hatten. Obwohl man aufgrund der geringen Grösse bereits nach 20 Minuten alles gesehen hatte, offenbarte sich uns mit den Burgartig rund um die Hügelspitze gebauten alten Häuser und engen Autofreien Gassen ein absolutes Stück korsischen Originals! 

Nachmittags besichtigen wir ausgiebig unser „Heimatdorf“ Tralonca.
Die Ruhe in dem winzigen Ort gefiel offenbar nicht nur den Menschen!

Die Häuser waren dicht an dicht und fast wie eine Burg aneinander gebaut.
Jedes Gemäuer hier atmete Geschichte.

Der wohl schönste Panorama-Parkplatz auf Korsika! 🙂
Die Front unseres eigenen kleinen Häuschens vorne rechts.

Danach entspannten wir für den Rest des Tages auf unserer Terrasse und genossen die traumhafte Ruhe des Ortes, denn das hatten wir uns nach den letzten drei, doch recht anstrengenden Wandertagen auch mal verdient! 🙂
Christian

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