Lissabon Tag 5: In die Berge nach Sintra

Da wir bereits gestern bei unserem Ausflug nach Cascais sehr gute Erfahrungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht hatten, stand für heute eine etwas längere Tour in die Berge nach Sintra an. Nach dem Frühstück spazierten wir zunächst circa 20 Minuten durch die Altstadt bis zum Bahnhof Rossio. Dort stiegen wir in eine der S-Bahnen ein, die uns in 40 Minuten nach Sintra brachte – und das für gerade einmal circa zwei Euro pro Person.

In Sintra angekommen, kauften wir uns ein Tagesticket für 11,50 Euro pro Person für die Touristen-Buslinie 434. Dies kann ich euch rückblickend absolut empfehlen, da die Wege zu den Sehenswürdigkeiten, von denen die meisten auf dem Berg liegen, zu Fuß sehr anstrengend ist und man dort eh schon viele Treppen steigen muss.

So etwa bei unserem ersten Ziel, der sehenswerten Maurischen Burgruine, deren Mauern sich bergauf und bergab entlang der Bergkämme zogen. Für die Anstrengung bot sich uns jedoch ein phänomenaler Blick auf die Umgebung sowie den Ort Sintra.

Für die Mühen wurde man jedoch mit tollen Ausblicken auf die Landschaft sowie auf Sintra und den Pena Palace belohnt:

Nach ausgiebiger Besichtigung und hunderten erklommener Treppenstufen fuhren wir mit dem Bus bis zum berühmten Pena Palace, quasi das “Schloss Neuschwanstein Portugals”. Dieses wurde von Franz Ferdinand II. 1840 in einem Nebeneinander ganz verschiedener historisierender Baustile errichtet und inspirierte Ludwig II. von Bayern zum Bau von Schloss Neuschwanstein. Bei den Portugiesen trägt Pena Palace jedoch den Beinamen “Kummerpalast”, abgeleitet vom portugiesischen Wort “Pena” für Leid, da es auf den Ruinen des Klosters der Nossa Senhora da Pena errichtet wurde.

Ein kleiner Tipp: Solltet ihr auch versucht sein, im angeschlossenen Park für eine tolle Sicht auf den Palast den Aufstieg zum Cruz Alto zu unternehmen: Wenn ihr wenig Zeit habt und nicht wie ich zwei Meter groß seid, könnt ihr auch darauf verzichten, denn ihr werdet dann kaum etwas aufgrund der hohen Bäume sehen.

Dafür allerdings lohnt sich eine Besichtigung des Schlosses umso mehr und entsprechend beliebt ist es bei Touristen wie Einheimischen.

Wichtiger Tipp zum Ticketkauf: Wer sich das obligatorische Anstehen an den Ticketautomaten am Schloss sparen möchte, kann das Ticket für Pena Palace auch an den Ticketautomaten der anderen Sehenswürdigkeiten erstehen. Wir haben unser Ticket zum Beispiel nach unserem Besuch bei der Maurischen Burg gekauft. Der Vorteil ist, dass man dann auch die Uhrzeit für den Schlossbesuch gut abschätzen kann, denn man muss sich bei der Buchung für einen Timeslot entscheiden. Wer dann noch mit einem Puffer von 30 Minuten plant, ist auf der sicheren Seite, den gebuchten Slot auch nicht zu verpassen.

Nach der Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zurück bis Sintra. Das absolute Highlight dort, nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum entfernt, war für uns die Quinta de Regaleira und ihre Gartenlandschaft, die aus einem Fantasyroman oder der Feder Tolkiens hätte entsprungen sein können! So zogen sich unzählige verwunschene Pfade durch thematisch wechselnde Bereiche, vorbei an pittoresken Gebäuden, Statuen und Türmen wie dem Torre de Regaleira. Wir fühlten uns endgültig wie im Elbenreich von Herr der Ringe, als wir im Einweihungsbrunnen quasi in einem “herumgedrehten” Turm eine nach unten führende Wendeltreppe hinabstiegen und schließlich in einer künstlichen Tropfsteinhöhle landeten!

Das Beste an der Quinta de Regaleira war ihr wunderschön angelegter, riesiger Garten mit zahlreichen kleinen Gebäuden, Türmen, Brunnen und sogar künstlichen Höhlen:

Danach schauten wir uns noch etwas die Innenstadt von Sintra und den dortigen Nationalpalast mit seinen weithin sichtbaren und ziemlich einzigartig geformten Türmen an.

Mit enorm vielen und tollen Eindrücken im Gepäck, beziehungsweise auf SD-Karte, fuhren wir schließlich am frühen Abend wieder mit der S-Bahn entspannt zurück nach Lissabon.

Christian

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