Nach dem gestrigen Wassersport stand für heute wieder etwas Training für unsere Wadenmuskulatur in Form einer Wanderung hinauf zum auf 1.791 Metern gelegenen Bergsee Jablan Jezero an.
Auch das Wetter meinte es heute gut mit uns, denn es war überwiegend sonnig.
Zunächst machten wir erstmal einen Abstecher zum schwarzen See Crno Jezero, den man nach nur wenigen Gehminuten vom Wanderparkplatz am Rande von Zabljak aus erreichte. Am Parkplatz befand sich auch das Kassenhäuschen an dem man drei Euro pro Person für den Eintritt in den Nationalpark Durmitor sowie zwei Euro für das Parken entrichten musste.
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Am Wanderparkplatz und Eingang in den Durmitor Nationalpark |
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Durch die Schneeschmelze standen hier noch ganze Wiesen unter Wasser. |
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Der Weg führte auch parallel entlang dieses schönen Baches. |
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Auch die Ufer des Sees Crno Jezerno waren noch überflutet. |
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Tolle Szenerie mit dem von dichtem Wald umgebenen See und den weißen schneebedeckten Bergen im Hintergrund |
Nach einem kurzem Spaziergang von wenigen Minuten auf der Zufahrtsstraße erreichten wir den See. Dieser war eingerahmt von dichtem Wald und den schneebedeckten Bergmassiven unter anderem denen des Savin Kuk.
Von hier aus startete dann unsere eigentliche Wanderung.
Der Weg bis zum Bergsee war insgesamt sehr gut ausgeschildert und man konnte sich quasi nicht verlaufen, da es kaum Abzweigungen gab.
Der Aufstieg führte uns zunächst durch dichten Wald und später oberhalb der Waldgrenze über saftig grüne Bergwiesen. Oft wenn man man den Blick vor allem nach links schweifen lies, eröffnete sich einem ein tolles Panorama auf die schneebedeckten Berggipfel und auch auf den schwarzen See tief unter uns, von dem aus wir gestartet waren.
Je höher und näher wir dem Bergsee kamen, desto öfter stießen wir auf vereinzelte kleinere Schneefelder, die man teils sogar durchqueren musste. Dies war jedoch mit guten Wanderschuhen und unseren Teleskopstöcken kein Problem.
Gutes Schuhwerk war wie auf allen Wegen in den Bergen Montenegros grundsätzlich auch hier wichtig, um auf den teils sehr steinigen Wegen nicht auszurutschen und sich dabei im schlimmsten Fall den Fuß zu verstauchen!
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Ferienhäuser am Rande von Zabljak |
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Fast wie im Allgäu! 🙂 |
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Gutes festes Schuhwerk war hier Pflicht! |
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Der Weg wurde zu einem schmalen Pfad nachdem wir die Baumgrenze überwunden hatten. |
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Blick auf die schneebedeckten Berge linkerhand des Weges |
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Blick zurück auf den See Crno Jezero, von dem aus wir gestartet waren. |
Nach circa zwei bis drei Stunden und knapp 400 Höhenmetern mit vielen Fotopausen kamen wir schließlich am See Jablan Jezero an.
Bevor wir hinab zum Wasser gingen, wanderten wir jedoch zunächst den Weg noch etwas weiter bis wir uns oberhalb des Sees befanden.
Die Mühe lohnte sich, denn von dort bot sich uns perfekter Ausblick auf den von den Bergen eingerahmten See und das bergige Hinterland.
Angekommen am See machten wir am Ufer eine wohlverdiente Brotzeitpause und genossen die Sonne, während wir den Blick über das kristallklare und glitzernde Wasser schweifen ließen.
Kurze Zeit später waren wir jedoch froh unsere Regenjacke mitgenommen zu haben, da sich wie bis jetzt jeden Tag hier oben das eben noch sonnige T-Shirt-Wetter nun ein Stelldichein mit immer wieder kurzen Schauern gab.
Das war halt „Monteregno“! …Sorry, aber der Wortwitz sei mir hier gestattet! ;-p
Für Rückweg, der auf dem gleichen Pfad erfolgte, benötigten wir lediglich circa eineinhalb Stunden, da es fast nur bergab ging.
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Für diesen tollen Blick auf den See Jablan Jezero hatte sich der Abstecher definitiv gelohnt! |
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Am Ufer des Sees mit seinem kristallklaren und seeeehr kalten Wasser. 🙂 |
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Vor diesem phantastischen Panorama verspeisten wir unsere mitgebrachte Brotzeit. |
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Für den Rückweg benötigten wir deutlich weniger Zeit, da es fast nur bergab ging. Im Hintergrund das Dorf Zabljak. |
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Immer mal wieder wurden wir von der Sonne verwöhnt, die sich zwischen die Wolken hindurchschob. |
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Bilderbuchpanorama am Rand von Zabljak kurz vor Ankunft am Wanderparkplatz |
Am frühen Abend und zurück in unserer Unterkunft erwartete uns eine tolle Überraschung in Form eines platten Vorderreifens.
Das Telefonat mit dem Autovermieter Avis war leider wenig erfreulich und überhaupt nicht hilfreich: Ich solle das Rad entweder selber flicken oder mir einen neuen Reifen kaufen!
What the fu..!
Spontane Hilfe kam jedoch liebenswerterweise von unserem sehr netten Gastgeber und er organisierte einen befreundeten Automechaniker, der den Reifen noch direkt am gleichen Abend abgeholte und reparierte.
Und das Ganze auch noch kostenlos!
Ursache war übrigens eine Schraube im Reifen.
Natürlich wollten wir uns für soviel Entgegenkommen erkenntlich zeigen und kauften als kleines Dankeschön eine Flasche Jägermeister im Supermarkt, die wir ihm später noch überreichten.
Nach so viel Aufregung hatten wir uns auch eine Belohnung verdient und zwar in Form eines guten Abendessens!
Also zogen wir wie bereits gestern ins Restaurant Luna.
Heute wurden unserer Gaumen verwöhnt mit einem leckeren Kalbsteak für gerade mal sechs Euro, Cevapicici, und natürlich wieder der traumhaften Käsepolenta!
Dazu gab es das ein oder andere leckere Niksicko Bier, zugegebenermaßen auch etwas als „Medizin“ gegen die ganze Aufregung mit dem Reifen und um den Tag entspannt abzuschließen.
Christian