Namibia Tag 12+13: Etosha Nationalpark Safari

Wie schon in Sossusvlei galt auch heute: Nur der frühe Vogel fängt den Wurm, bzw. der frühe Fotograf die Wildtiere! 
Also frühstückten wir bereits um fünf, um spätestens um zwanzig nach sechs, wenn das Anderson Tor des Etosha-Nationalparks bei Sonnenaufgang öffnete, dort zu sein. 

Warten auf Einlass frühmorgens vor dem Anderson Gate des Etosha Nationalparks.

Nur um dann leider fast bis viertel vor sieben zu warten, bis sich die staatlich angestellten Torwächter bequemten, endlich aufzumachen! Aber so ist das hier leider und wir wurden auch bereits vorgewarnt. 
Der Eintritt pro Tag betrug 80 Namibia Dollar pro Person und weitere 10 NAD für das Auto. Dem Tipp beim Willkommensbriefing zu Beginn des Urlaubs in Windhuk folgend, bogen wir gleich kurz hinter dem Tor nach links ab zu dem Wasserloch Ombika und landeten damit einen direkter Volltreffer! 
Neben zahlreichen Zebras schlenderten eine Handvoll Giraffen zwischen den Bäumen auf das Wasser zu während sie von zwei ziemlich träge auf dem Boden liegenden Löwen beobachtet wurden. 

Zwei Löwen-Männchen direkt am ersten Wasserloch!

Eine Herde Elefanten begegnete uns unmittelbar am Straßenrand.

Vogel – keine Ahnung was für einer! 🙂

Auf dem Weg zum nächsten Wasserloch Okondeka begegneten wir einer Gruppe Gnus, die scheinbar das Gleiche Ziel hatten und relativ unbeeindruckt von unserer Anwesenheit nur wenige Meter an uns vorbeizogen. 
Dieses Verhalten konnten wir bei nahezu jedem Tier beobachten, denn sie schienen gelernt zu haben, daß die rollenden und lärmenden Blechkisten mit fotografierenden Touristen darin keine Bedrohung darstellten. 
Lediglich der Elefantenbulle am Olifantsbad Wasserloch reagierte dann doch mit leichten Drohgebärden, da ihn offenbar das Klicken meiner Kamera nervös machte und er mehrere Jungtiere beschützte. Da legten wir lieber den Rückwärtsgang ein, denn auch in einem Auto möchte man sich nicht mit einen wütenden Elefanten anlegen! 

Diese Herde Gnus hatte das gleiche Ziel wie wir: Das Wasserloch Okondeka.

Die Tiere kamen uns dabei sehr nah und kreuzten völlig unbeeindruckt vor uns die Straße.

Auch dieser Strauß war deutlich weniger ängstlich als seine Artgenossen außerhalb des Parks.

Ansonsten bietet das eigene Auto aber ausreichend Schutz gegen die Tiere, da sie nicht die Menschen im Auto, sondern nur das Auto an sich wahrnehmen. Entsprechend ist es auch strikt untersagt, auszusteigen oder bspw. den Park im Motorrad oder Cabrio zu durchqueren. Auch das Herauslehnen in der Nähe von Raubtieren kann gefährlich werden, wovon ein etwas zurückliegender Unfall zeugte, bei dem eine deutsche Touristing im Auto durch das Fenster von einem Löwen tödlich verletzt wurde. 
Aber nun erstmal zurück zur beschriebenen Anfahrt zum zweiten Wasserloch bei Okondeka: Als wir dort etwas verweilten, sahen wir nicht nur unsere Gnu-Truppe wieder, sondern es strömten aus fast jeder Himmelsrichtung immer mehr Tiere herbei, darunter viele weitere Gnus, unzählige Springböcke, Oryxe, Zebras und Strauße. Die Zusammenkunft der Tiere quasi und ein fantastisch schönes Erlebnis! 

Tierparade auf dem Weg zum Wasserloch Okondeka

Dort trafen die unterschiedlichsten Tiere wie Zebras, Springböcke, Gnus oder Strauße friedlich aufeinander, um zu trinken.

Am Vormittag besuchten wir dann neben diversen Wasserlöchern auch das besagte Olifantsbad, das sicherlich zu den Highlights mit den ersten beiden Wasserlöchern zählte, da wir dort neben Giraffen, Straußen und Kudus auch auf eine Elefantenfamilie mit mehreren Jungtieren, Kühen und besagtem Bullen trafen. Am Wasserloch von Nebrownii konnten sogar wir einen Revierkampf zweier Oryxe mitverfolgen. 
Gegen Mittag und frühen Nachmittag waren dann immer weniger Tiere an den Wasserlöchern anzutreffen – kein Wunder bei der Hitze, die die Tiere wie wir Menschen lieber im Schatten ausharrten. 

Auf den Parkplätzen bei den Wasserlöchern kam man den Tieren meist ganz nah.

Zwei sich duellierende männliche Oryxantilopen. Bei den Kämpfen konnte es durchaus passieren, dass ihnen eins ihrer langen und spitzen Hörner abgerissen wurde.

Nein, keine Fotomontage oder Spiegelbild! 🙂

Trinkende Giraffen am Olifantsbad-Wasserloch

Passenderweise trafen wir dort auch auf eine Elefantenfamilie samt Nachwuchs.

Love is in the Air! 🙂
Grasende Springböcke in der Steppe des Etosha Nationalparks.

Straßen hatten keine Bedeutung für die Tiere im Park!

Nach insgesamt fast zehn Stunden Selbstfahrer-Safari war ich ehrlich gesagt auch durch und wir fuhren zum direkt im Park gelegenen Camp Okaukuejo um in unsere dortige Unterkunft einzuchecken. 
Rückblickend kann ich aufgrund der Vielzahl der entdeckten Tiere am Vormittag es jedem empfehlen, wie wir so früh wie möglich zur Safari aufzubrechen und dann lieber bei einem Mittagsschlaf die fehlenden Stunden Nachtruhe nachzuholen. Entsprechend lohnt es sich auch eine Unterkunft in unmittelbarer Nähe des Etosha Parks für den Vorabend zu buchen, damit man nicht erst noch eine lange Anfahrt auf sich nehmen muss und dann erst am Mittag dort ankommt. 
Die Zimmer der Lodge waren in Ordnung, wenn jedoch schon etwas verwohnt. Das Essen und der Service im Restaurant kann ich leider nur als unterdurchschnittlich bis schlecht bezeichnen und typisch für einen solch staatlich geführten Betrieb, wie wir es auch schon auf Kuba erlebt hatten. Toll dagegen war natürlich die Lage und das große illuminierte Wasserloch samt zahlreicher Sitzbänke. 
Dort hatten wir das Glück am Abend einige Elefanten, Schakale und sogar Nashörner beobachten zu können.

Der markante Turm von Camp Okaukuejo

Am Abend kamen noch diverse Tiere an das Wasserloch des Camps zum Trinken.

Das Wasserloch wurde sogar beleuchtet und so konnte man von den zahlreichen Sitzbänken die Tiere perfekt beobachten.

Am nächsten Morgen fielen wir erneut gegen fünf Uhr früh aus den Federn, denn heute stand noch der zweite volle Tag Etosha Autosafari auf dem Programm. Nach dem Frühstück schauten wir erneut kurz am Wasserloch von Camp Okaukuejo vorbei, bevor wir unser im Camp an der weit und breit einzigen Tankstelle vollgetanktes Auto bestiegen. Leider trafen wir zunächst auf deutlich weniger Tiere als gestern, dann spotteten wir plötzlich einen Löwen beim Wasserloch Gemsbokvlakte, als dieser seelenruhig die anderen ebenfalls gestoppten Autos passierte. 

Diese Löwin  passierte unser Auto nur wenige Meter entfernt und marschierte von allen anderen Tieren mit Argusaugen beobachtet über die Steppe.

Gnus beim Chillen 🙂

Tja, wer einen so langen Hals hat, dem verbaut fast nichts die Sicht!
Mittagspause im Camp Halali

Mittags legten wir eine Pause im Camp Halali ein und gönnten uns ein Eis. Wie in Camp Okaukuejo konnte man auch hier in Bungalows oder auf dem Campingplatz übernachten. Mit „Halali“ war übrigens wirklich der aus Europa stammende Jägergruß gemeint und nicht etwa ein afrikanisches Wort. 
Am Wasserloch des Camps, das wir eigentlich nur kurz besuchen wollten, hatten wir das unsagbare Glück, dass just in dem Moment eine ganze Herde Elefanten angetrabt kam und sich dort fast eine Stunde aufhielten und tranken während die Elefantenkinder im Wasser herumtollten. Auch ein Marabu und eine Herde Antilopen gesellte sich später noch dazu.

Wir hatten das unfassbare Glück, dass genau in dem Moment, als wir das Wasserloch des Camps besuchten, eine Herde Elefanten dort aufschlug!

Die Herde bestand aus erwachsenen, sowie zahlreichen unterschiedlich alten Jungtieren.

Vor allem die Jungtiere tollten unentwegt herum und waren herzerwärmend anzusehen!

Auch ein Exemplar der über einen Meter großen Marabus fand sich dort. Immer im gebührenden Abstand zu den Elefanten.

Während unserer weiteren Fahrt in Richtung des östlichen Tores entdeckten wir dann ähnlich viele Tiere wie gestern an diversen Wasserlöchern oder auf den weiten Ebenen des Park verstreut, darunter auch zahlreiche Elefanten und Giraffen. Zwei männliche Exemplare der letzteren Gattung befanden sich sogar in einem nicht gerade zimperlich ausgeführten Revierkampf an einem Wasserloch. 
Kurz vor Verlassen des Parks konnten wir bei dem Wasserloch von Fort und Camp Namutoni sogar noch ein Nashorn sehen! 

Wir teilten uns die Straße des öfteren mit den „Einwohnern“.

Die verschiedenen Tierearten blieben an den Wasserlöchern meist unter sich.

Später folgte hier noch ein waschechter Revierkampf als ein weiterer Giraffenbulle dazukam.

Seltsamer Vogel 🙂

Hier wird die enorme Größe einer Giraffe besonders deutlich. Ganz rechts im Bild ein Schabrackenschakal.

Das wieder aufgebaute, ursprünglich von der deutschen Schutztruppe Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts errichtete Fort bei Camp Namutoni.

Am dortigen Wasserloch hatten wir das Glück, etwas entfernt ein einzelnes Nashorn zu entdecken.

Trotz meiner zwei Meter Körpergröße wirkte sogar ich klein gegen diesen Termitenhügel im Camp Namutoni.

Durch das Tor des Camps verließen wir dann etwas später auch den Etosha Park und checkten in der unmittelbar vor dem Park gelegenen Mokuti Lodge ein. 
Im Gegensatz zu dem eher rustikalen Camp Okaukujeo handelte es sich hier um eine von privater Hand geführten Lodge und dies äußerte sich in einer sehr schönen und gepflegten Anlage mit vielen Grünflächen, mehreren Pools, Tennisplatz und sogar einem eigenen Reptilienzoo mit diversen Schlangen, einem Waran, Schildkröten einem Krokodil. 

Pool der schönen Mokuti Lodge

Lagerfeuer-Romantik am Abend

Am Abend konnten wir einen der Plätze im Freien ergattern und machten uns über das leckere und reichhaltige Abendbuffet her, während in einer offenen Feuerstelle das brennende Holz knisterte und eine wohlige Atmosphäre verbreitete.
Christian

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