Namibia Tag 14+15: Fahrt über Rundu nach Popa Falls

Nach den letzten beiden „Frühaufsteher-Tagen“ gönnten wir uns den Luxus, heute „lang“ bis sieben Uhr auszuschlafen. 
Unseren Tag starten wir mit einem großen warmen und kaltem Frühstücksbuffet in der Mokuti Lodge zu dem es tolle Brötchen und frische Waffeln gab, die wir im Freien in der Morgensonne verzehrten.
Der erste große Punkt der heutigen Agenda war zunächst einmal die Fahrt zur n’Kwazi Lodge bei Rundu , die circa viereinhalb Stunden entfernt war. 
Glücklicherweise bestand die Strecke komplett aus Asphaltstraße und war daher sehr angenehm und schnell mit durchschnittlich 120 Km/h zu befahren. 
Die Landschaft wurde auf dem letzten Drittel der Strecke, kurz hinter dem Tor der Veterinärkontrolle zusehends klassisch afrikanischer mit Stroh gedeckten hölzernen Rundhäusern. Dies waren noch einmal völlig neue Eindrücke für uns, da wir aus dem südlichen und zentralen Namibia bislang hauptsächlich die überwiegend aus Stein erbauten und oft europäisch, beziehungsweise deutsch anmutenden Häusern kannten. Auch die Natur wurde zunehmend deutlich grüner.

Fahrt nach Rundu

Die Landschaft wurde zusehends grüner

Oft fuhren wir an solch typisch afrikanischen und gegen wilde Tiere umzäunten Dörfern vorbei.

Diese beiden Esel am Wegesrand „grüßten“ uns kurz vor der Ankunft

Ohne Zwischenfälle oder große Verspätung erreichen wir am Nachmittag unser Ziel.
Die n’Kwazi Lodge war wunderschön am Fluss inmitten der Natur gelegen, ökologisch bewirtschaftet und der Strom wurde von einer Solaranlage generiert. 
Diese Abgeschiedenheit hatte auch ihren Preis und so wäre die Anfahrt über einen Feldweg mit teils sehr hohem sandigen Mittelstreifen ohne unser höher gelegenes Auto nur sehr schwer befahrbar gewesen.
Die zwischen Bäumen eingebetteten Bungalows mit ihren niedrigen Strohdächern erinnerten fast an das Auenland und wenn uns ein kleiner Mensch mit behaarten großen Füßen entgegengetreten wäre, hätte das perfekt gepasst! 🙂

Die n’Kwazi Lodge lag mitten im Grün

Das Haupthaus mutete fast wie aus einer Szene im Auenland in Herr der Ringe an.

Unser Bungalow

Das Moskitonetz war eigentlich nicht nötig, denn nachts wurde es knackig kühl.

Das halb offene Restaurant mit tollem Blick auf den Fluss

Die Sonne stand bereits tief am Horizont und während wir ihr am Flussufer beim Untergehen zusahen, verbreiteten die Geräusche der Natur und der Menschen, die entweder ihr Vieh zusammentrieben oder sich im Fluss wuschen, eine tolle Stimmung, die von keinem Stadt- oder Verkehrslärm gestört wurde. 
Das Abendessen im Restaurant der Lodge war zwar reichlich aber leider nicht besonders gewürzt und kein kulinarischer Höhepunkt. Beim Essen begleitete uns das Quaken der Frösche, die eigentlich eher wie ein Windspiel anmuteten. 
Die Nacht in den unbeheizten Bungalows war überraschenderweise ähnlich kalt wie in der Kalahariwüste zu Beginn unseres Urlaubs und wir waren um die Decken in unserem Bett froh.

Am Abend umgaben uns nur die friedlichen Geräusche der Natur und sorgten für eine tolle Stimmung.

Die Dorfgemeinschaft am anderen Flussufer brachte ihre Viehherde zum Trinken an den Fluss.

Dieser scheue Gast leistete uns beim Abendessen Gesellschaft.

Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Frühstück direkt auf und machten uns auf die zweistündige Fahrt bis nach Popa Falls ins gleichnamige staatliche Resort, um dort die Wasserfälle, die eigentlich eher Stromschnellen waren, anzusehen. 
Der Eintritt war mit 20 Namibia Dollar pro Person nicht hoch, aber ehrlich gesagt fand ich die Wasserfälle auch eher unspektakulär und würde diese beim nächsten Mal auslassen. 
Nach einem kurzen Rundgang und Besichtigung brachen wir dann auch direkt wieder auf und fuhren weiter zur Nunda River Lodge unserem heutigen Übernachtungsort. 

Die Popa Falls im Hintergrund
Angekommen bei der Nunda River Lodge

Der zum Fluss hin offene Salon des Haupthauses

Blick von der Terrasse unseres Bungalows auf den Okawango Fluss 
Wir hatten das Glück, dass sich auf einer kleinen Flussinsel zahlreiche Nilpferde tummelten und wir sie von der Terrasse aus perfekt beobachten konnten.
Die Bungalows der Lodge fügten sich perfekt in die Natur ein.

Wie der Name bereits impliziert, war die schöne und gepflegte Anlage unmittelbar am Fluss Okavango gelegen und bestand aus einem großen Haupthaus samt Restaurant und Terrasse mit Bootsanleger sowie einzelnen am Flussufer verteilten Bungalows und Zelten. Wir hatten zudem das besondere Glück gehabt, dass wir von dem ursprünglich gebuchten Wohnzelt kostenlos von den netten Besitzern, die auch deutsch sprachen, auf einen Bungalow upgegraded wurden, von dessen Terrasse man eine perfekte Sicht hatte auf die Sandbänke, wo sich eine Gruppe Hippos beziehungsweise Flußpferde tummelten.
Am Nachmittag unternahmen wir mit Guide Timo eine geführte Dorfbesichtigung  samt Besuch seiner dort wohnenden Großfamilie. Nachdem wir allen vorgestellt wurden, durften wir dann auch bei der Zubereitung von Hirseporrige zusehen.
Dies war harte Arbeit für die Frauen, denn so musste das Korn zunächst einmal in einem Holzbottich kleingestampft werden, bevor es noch mehrmals gesiebt wurde. Hier wurde uns mal wieder bewusst, wie einfach doch unser Alltagsleben in Deutschland ist! 
Währenddessen versorgte uns Timo noch mit zahlreichen interessanten Informationen zum gesellschaftlichen Leben. 

Am Nachmittag besichtigten wir mit unserem Guide Timo sein Dorf und besuchten seine Familie. 

Die Hütten waren aus einfachsten Materialien erbaut.

Die Frauen stampften in diesen Bottichen die Hirse zu Mehl.

Dieser kleine Kerl konnte es kaum abwarten! 🙂

Im zweiten Arbeitsgang wurde das Mehl noch fein gesiebt. 

Wir wurden mindestens genauso neugierig beäugt und die Jungs freuten sich sehr, als ich ihnen das Bild auf dem Monitor meiner Kamera zeigte.

Zurück in der Lodge war es erneut Timo mit dem wir am späten Nachmittag gemeinsam mit anderen Gästen eine Bootsfahrt auf dem Okavango machten, der in der Einheimischensprache eigentlich Kavango heißt. Wir hatten das Glück, dabei zahlreiche Vögel, ein Krokodil und sogar diverse Flußpferde im Wasser zu entdecken.
Den Tag beschlossen wir mit einem diesmal wieder guten Abendessen samt frisch gegrilltem Fleisch.

Am späten Nachmittag brachen wir vom Anleger direkt am Haupthaus der Lodge zu einer Bootstour auf.

Während der Tour konnten wir zahlreiche Vögel am Flussrand beobachten.

Sogar einen Alligator entdeckten wir zwischen dem hohen Gras. Schwimmen würde ich ich hier definitiv lieber nicht wollen! 

Dieser Reiher trocknete gerade sein Gefieder in der Sonne.

Manche der Tiere waren vom Boot aus nur Dank des geschulten Auges von Timo zu entdecken.

Obwohl sehr groß, war es gar nicht einfach, ein Nilpferd auf Film zu bannen, da sie die meiste Zeit unter der Wasseroberfläche verweilten.

Wer würde bei so einem netten Blick vermuten, dass diese Tiere auch ziemlich aggressiv und gefährlich werden können?! 

Die Menschen nutzten den Fluss für die alltäglichen Dinge wie das Waschen von Wäsche oder das Baden – dies war sicherlich nicht immer ganz ungefährlich bei den vielen Nilpferden und Alligatoren in der Nähe.

Tolle Abendstimmung auf dem Fluss

Den Tag beendeten wir mit einem leckeren Barbecue auf der Restaurantterrasse mit Blick auf den ruhig dahinfließenden Okavango.

Für morgen war der Grenzübertritt nach Botswana geplant und an dieser Stelle der Hinweis für euch, dass es eine Stunde Zeitverschiebung zu Namibia gibt, was ihr entsprechend bei den Öffnungszeiten der Grenzstationen berücksichtigen solltet.
Christian


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