Namibia Tag 17: Chobe Nationalpark Safari

Halali, es ist Safari-Tag! 🙂

Denn für heute standen gleich zwei Safaris auf der Agenda.
Zunächst einmal in aller Herrgottsfrühe und zugegeben ziemlich müde enterten wir mit anderen Gästen die bereits vor der Rezeption wartenden, offenen Safari-Jeeps der Lodge. 
Kurze Zeit später, als alle Gäste von beiden Lodges eingesammelt waren, ging es noch im Stockdunkeln gegen sechs Uhr morgens los in Richtung Chobe Nationalpark zu einer geführten Jeep-Safari. Diese sollte insgesamt circa drei Stunden dauern und kostete uns 30 US Dollar pro Person. 
Während die aufgehende Sonne die Landschaft in schöne Pastelltöne tauchte, stellten wir fest, wie viel grüner hier alles im Vergleich zum eher savannenartigen Etosha-Park war. 

Die Flora im Chobe Nationalpark war deutlich üppiger und grüner als im Etosha-Park.
Giraffe beim Frühstück 🙂
Auch die Elefanten waren schon zu so früher Stunde auf den Beinen.

Auch in Bezug auf die Fauna zeigte sich uns der Chobe-Park von seiner besten Seite und nach wenigen Fahrtminuten entdeckten wir bereits die ersten Elefantengruppen, Giraffen und zahlreiche Impalas. Später sollten sich auch noch Paviane, Büffel, Marabus, Sekretärvögel und Warzenschweine dazugesellen. 
Der Höhepunkt war jedoch das Rudel Löwen, das offensichtlich unmittelbar vorher einen Büffel geschlagen hatte, und sich nun samt einer Handvoll Jungtiere daran gütlich taten. Die Löwenmutter zog ein paar Minuten später, keine fünf Meter von uns entfernt, völlig unbeeindruckt an den Jeeps vorbei – ein ähnliches Verhalten hatten wir ja bereits bei den an die Autos gewöhnten Tiere im Etosha-Park beobachten können.

Wir hatten das unfassbare Glück, ein Löwenrudel zu entdecken, das kurz zuvor Beute gemacht hatte.
Auch eine Mutter samt ihrer Löwenkinder war Teil des Rudels.
Sie näherte sich uns sogar bis auf wenige Meter und war dabei völlig entspannt.
Auch zahlreiche Büffel bevölkerten den Nationalpark.
Diesen Leopard samt Beute entdeckte sogar eine unserer Mitfahrerinnen noch vor dem Guide.

Und um dem Ganzen noch die Krönung aufzusetzen, entdeckte eine unserer Mitfahrerinnen kurze Zeit später sogar einen Leoparden im Baum, der seine Beute, ein Impala, mit auf den Baum gezerrt hatte. Unser Guide gratulierte ihr und uns, denn normalerweise bekommt man diese scheuen Raubkatzen so gut wie nicht zu Gesicht. 
Auch den Guides machte die Safari offensichtlich aufgrund der vielen Tiere richtig Spaß: Sie ließen allen viel Zeit, Fotos zu machen und fuhren dazu immer wieder möglichst nah an die Tiere heran. So dauerte die Fahrt auch eine halbe Stunde länger als geplant und wir kehrten gegen halb zehn zur Lodge zurück.

Die riesigen Marabus wirkten fast so, als hätten sie kurz vorher ein Streitgespräch geführt. 🙂
Eine Herde Impalas, die offensichtlich irgendeinen möglichen Feind entdeckt hatte.
Kaffeepause mitten im Park
Ein Sekretärvogel
Pavianmutter samt untergehängtem Nachwuchs
Morgens halb neun in Botswana: Frühstückspause!
Blick auf eine Herde Nilpferde im angrenzenden Cuando Fluss, auf dem wir später noch unsere Boots-Safari machten.
Giraffenpärchen
An dieser Stelle wurden aus einer Handvoll Büffel in wenigen Minuten hunderte, die zum Trinken kamen!

So viel Action und das frühe Aufstehen hatten hungrig gemacht und wir stürzten uns auf das reichhaltige Frühstücksbuffet in der Safari Lodge – auch deswegen, da wir uns aufgrund der ungeplant langen Safari etwas beeilen mussten, denn Frühstück gab es nur bis 10 Uhr. Dabei wechselten wir uns mit dem Essenholen ab, denn wir konnten beobachten, wie so manch allein gelassener Tisch in einem auch vom Personal unbeobachteten Moment von einigen frechen Pavianen geplündert wurde.
Die zahlreichen Warzenschweine, die sich auch in der Anlage entweder am Pool oder auf einer der Wiesen tummelten, waren dagegen total friedfertig und entspannt. Wir folgten deren Beispiel und machten es uns über die Mittagszeit auf den Liegen an unserem Pool bequem. 
Während wir uns über das Erlebte von heute und der vergangenen Urlaubstage unterhielten, stellten wir freudig fest, dass wir es mit dem heute entdeckten Leoparden und den Büffeln tatsächlich geschafft hatten, die so genannten Big Five zusammenzubekommen: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel!

Warzenschweine beim Chillen auf einer Wiese inmitten der Safari Lodge
Mit so einem großen zweistöckigen Boot brachen wir direkt vom Anleger der Lodge auf zur Boots-Safari.
Es gab auch noch exklusivere Touren, wie etwa diese, bei der einem auf Wunsch auch die Kamera gestellt wurde.

Von 15 bis 18 Uhr stand die zweite Safari des Tages an – nur diesmal auf einem der großen Boote. Diese schlug mit 36 US Dollar pro Person etwas mehr zu Buche, sollte aber alles bisher Erlebte sogar noch toppen. Denn auch, wenn es schwer zu glauben war, sahen wir jetzt noch mehr Tiere als heute morgen!
Obwohl es ein großes Boot war, konnte dank des sehr geringen Tiefgangs immer nah an die Tiere herangefahren werden und aufgrund der zwei Decks, inklusive eines Oberdecks, bekam man immer einen guten Schuss (Foto wohlgemerkt!) aus unterschiedlichen Perspektiven.
Zunächst entdeckten wir zahlreiche Vögel, die sich in den Bäumen am Ufer tummelten, darunter sogar ein Weißkopfseeadler, der seine Beute noch in den Klauen hielt. Später trafen wir dann einige Bindenwarane an, bevor wir an zwei deutlich größeren Krokodilen vorbeifuhren, die sich gerade aufwärmten.

Ein Weißkopfseeadler samt Beute, mit der er sich später in seinen Klauen von dannen machte.
Der wohl farbenprächtigste Vogel des Tages!
Bindenwaran
Krokodile beim Aufwärmen in der Nachmittagssonne

Vor allem aber begegneten wir unzähligen Nilpferden und Elefanten – entweder in Ufernähe oder beim Grasen im flachen Wasser der lagunenartigen Inseln. Dabei war es interessant zu beobachten, mit welcher Technik die Elefanten das Gras zunächst wuschen, bevor sie es verzehrten.
Rückblickend wäre meine Empfehlung an euch, wie wir grundsätzlich lieber ein großes Boot mit Oberdeck als ein kleines zu wählen – auch wenn dies auf den ersten Blick flexibler und schneller wirkt. Denn das große Boot ist genau wie die kleinen überall quasi auf Tuchfühlung an die Tiere herangekommen. Und der Vorteil war, dass man vom Oberdeck eine deutlich bessere Perspektive hatte und auch über das teils hohe Schilfgras blicken konnte. Natürlich sind auf einem solchen Boot mehr Leute, aber wir hatten nie Probleme, einen guten Platz für ein Foto zu finden. 

Wir trafen auf unzählige Elefanten, sowohl am Ufer als auch im flachen Wasser des Flusses.
Auch diverse Büffel tranken und grasten hier
Die Elefanten wuschen die Grasbüschel zunächst gründlich, indem sie sie durch das Wasser schwangen, bevor sie sie verspeisten.
Nein, das ist kein Gähnen, sondern bekanntermaßen eine Drohgebärde, die definitiv beeindruckend ist!
Auf der Haut dieses Gesellen konnten man deutliche Kampfspuren – wahrscheinlich mit einem Rivalen – erkennen.
Wer noch zu klein war, nahm bei der Flussüberquerung halt ein Vollbad! 😉
Bei diesem tollen Sonnenuntergang fuhren wir zurück zur Lodge.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Chobe-Nationalpark mit seiner tollen grünen und dichten Flora und der fast schon überbordenden Tierwelt eine wunderbare Ergänzung und gleichzeitig einen starken Kontrast zum eher trockenen Namibia bietet. Deswegen kann ich jedem empfehlen, diesen Teil Botswanas bei einer Namibia-Reise mitzunehmen. 
Denn das ist nochmal ein ganz anderes Afrika!
Safaris machten ja bekanntlich hungrig und so freuten wir uns auf das Abendessen, wieder im Restaurant unserer Safari Bush Lodge, bei dem wir uns heute für Salat mit geräucherten Fisch und Suppe als Vorspeise sowie für vegetarisches Curry und Quiche als Hauptgang entschieden. Alles davon war, wie schon gestern, perfekt gewürzt und entsprechend lecker.
Christian

Schreibe einen Kommentar