Seychellen Inselhüpfen auf Praslin, La Digue und Mahé

Kennt ihr sie, die Fotokalender oder gar Fototapeten, auf denen Traumstrände abgebildet sind, bei denen man sich direkt danach sehnt, dort einmal selbst hinzureisen?
Diesen Wunsch haben wir uns mit einer Reise auf die Seychellen im Mai 2019 erfüllt. Und ich kann bestätigen, dass tatsächlich viele der dortigen Strände für unzählige solcher Publikationen Motiv gestanden haben müssen. Denn die Strände auf den Seychellen würde ich rückblickend auf all unsere bisherigen Reisen, sei es in Europa, Asien oder Amerika, zu den absolut schönsten zählen!

Am Traumstrand Anse Source d’Argent auf La Digue

Solltet ihr daher Fans von Badeurlauben sein, sind die Seychellen „The Place to be“ – ganz abgesehen von dem tollen Essen, der entspannten Stimmung, schöner und teils noch fast unberührter Natur sowie natürlich auch der vielfältigen Flora und Fauna. Denn hier könnt ihr durch Dschungel wandern, exotische Pflanzen sehen oder mit ganzen Fischschwärmen auf Tuchfühlung gehen und sogar die riesigen Aldabra-Schildkröten füttern und streicheln.
Alle Stationen unserer 14-tägigen Reise findet ihr wie immer auch als Karte auf Google Maps, sowie ausführlich beschrieben in den kommenden Posts.

Für die ganz Ungeduldigen unter euch, die eventuell auch bereits aktuell über eine Reise zu den Seychellen nachdenken, habe ich euch hier einmal ein paar erste Tipps und Empfehlungen zusammengestellt.


Die „Must-DOs“:

  • Riesenschildkröten füttern und streicheln auf der Insel Curieuse oder im Freilichtmuseum auf La Digue – im letzeren ist man jedoch durch eine Mauer von den Tieren getrennt
  • Schnorcheln in der kleineren, felsumrahmten Bucht linkerhand an der Anse Lazio auf Praslin
  • Fahrradfahren auf La Digue
  • Sonnenbaden und die tolle Landschaft genießen an der Anse Source d’Argent auf La Digue
  • Von der Grande Anse zur Anse Cocos auf La Digue durch teils dichten, wunderschönen Dschungel wandern und dabei an den Traumstränden verweilen
  • Schnorcheln an der Mini-Insel St.Pierre
  • Wandern durch den dichten Wald von Mahé hinauf auf den Morne Blanc oder entlang des Copolia Trails
  • Wanderung entlang der Granitküste bzw. auf den Granitfelsen zur der nur zu Fuß oder per Boot zu erreichenden versteckten Bucht Anse Major auf Mahé 
  • Grandioses Fischcurry oder andere kreolische Spezialitäten in einem der vielen Take-Aways für günstiges Geld genießen (circa vier Euro pro Portion)
  • Frisch gepresste kalte Säfte an den vielen kleinen Strandbars trinken – mit exotischen Früchten wie Sternfrucht, Passionsfrucht / Maracuja oder Mango, die meist auch als Mix selbst zusammengestellt werden können
Zahme Aldabra-Riesenschildkröten füttern auf La Curieuse


Die 10 schönsten Strände:

  • Anse Source d’Argent – La Digue
  • Anse Lazio – Praslin
  • Anse Georgette – Praslin
  • Anse Cocos – La Digue
  • Anse Severe – La Digue
  • Anse Volbert – Praslin
  • Anse Intendance – Mahé
  • Baie Ternay – Mahé
  • Anse Beau Vallon – Mahé
  • Anse Royale (nördlicher Teil) – Mahé
Die Anse Lazio auf Praslin


Kulinarisches und Kultur:

Unbedingt solltet ihr das kreolische Essen, vor allem die diversen Currys ausprobieren, entweder in einem Restaurant oder, noch besser, in einem der zahlreichen Take-Aways. Dort kostet dann ein Essen für zwei circa acht Euro statt der mindestens 40 Euro in einem normalen Restaurant. Entsprechend holen sich auch die Einheimischen oft ihr Essen lieber am Take-Away und ihr bekommt so gleich noch etwas Lokalkolorit mit.
Zum Kreolischen passen sehr gut die lokalen Biere Seybrew oder Blue Marlin.
Als Hesse sprach mich zudem der Slow Turtle Cider ebenfalls von der Seybrew-Brauerei an! 🙂
Eku, das laut Eigenwerbung angeblich beliebteste deutsche Bier und in Lizenz der Kulmbacher Brauerei auf den Seychellen gebraut, sagte mir dagegen eher nicht so zu.
Wenn dann noch aus den Lautsprechern einer Bar oder aus einer von Einheimischen an den Strand mitgebrachten Boombox Segamusik erklingt, könnte die Stimmung nicht besser sein.
Denn diese ehemals von Sklaven erfundene Musikrichtung drückt perfekt das entspannte und fröhliche Lebensgefühl der Seychelloise aus und ist dabei deutlich flotter als der erkennbar verwandte Reggae.
Wenn ihr euch schon mal einstimmen wollt, kann ich euch das Mix-Album Crazé Séga oder Suprem Séga aus dem von den Seychellen knapp 2.000 Kilometer entfernten La Réunion empfehlen.

Fischcurry auf Praslin

Take-Away auf Mahé
Auf Wunsch aus verschiedenen Früchten frisch gepresste Säfte gibt es fast überall. Hier im Restaurant Bellevue auf La Digue.


Infrastruktur und Fortbewegungsmittel:

Wer die größeren Inseln wie Mahé oder Praslin auf eigene Faust erkunden möchte, sollte sich am besten entweder vor Ort oder vorab online einen Mietwagen reservieren. Ein empfehlenswerter Anbieter ist MAKI, den wir auch bereits in anderen Urlauben genutzt hatten und bei denen immer alles reibungslos funktioniert hatte.
Deren Website in deutscher Sprache ist sehr gut und einfach zu bedienen und vor allem das Abholen und die Abgabe der Wagen über die App war perfekt organisiert. Dazu ist noch zu sagen, das MAKI ein Vermittler von lokalen Anbietern ist und nicht selbst vermietet. Die Preise und auch Services wie die Vollkasko-Versicherung sind meiner Meinung nach jedoch oft deutlich attraktiver als bei anderen Anbietern.
Das Autofahren auf den Seychellen ist übrigens trotz Linksverkehr relativ entspannt, da man oft nicht schneller als 40 Km/h fahren darf und abseits der Dörfer auch nicht sonderlich viel Verkehr herrscht. Lediglich vor den ungesicherten Seitenstreifen, die meist noch einen tiefen Abwassergraben aufweisen, sollte man sich in acht nehmen und bei Gegenverkehr durch Busse oder Laster auf den manchmal recht schmalen Straßen dann besser langsamer werden oder ganz anhalten, wenn nötig.
Taxi zu fahren ist dagegen leider noch teurer als in Deutschland, ebenfalls der Einkauf im Supermarkt, da fast alles inklusive des Benzins importiert werden muss.
Eine weitere Option – vor allem für Leute mit viel Zeit und kleinem Geldbeutel – sind die öffentlichen Busse, die einen für Cent-Beträge ebenfalls von A nach B bringen. Auch wenn ihr ein Auto habt, solltet ihr einmal eine Fahrt mitgemacht haben, denn die teils alten indischen Busse sind an für sich schon ein Abenteuer und man kann so auch am Leben der Einheimischen etwas teilhaben.
Auf der Insel La Digue werdet ihr dagegen auf Auto oder Bus sogar freiwillig verzichten, denn auf dieser kleinsten der drei von uns besuchten Inseln sind die Strecken so kurz, dass ein Leihfahrrad die beste Möglichkeit ist, die Landschaft zu erkunden oder von der Unterkunft aus zu allen Stränden der Insel zu kommen. Die Drahtesel bekommt ihr für unter 10 Euro pro Tag. Meist sind sie auch halbwegs gut in Schuss (bzw. stellt man nach einer Proberunde schnell fest, ob die Gangschaltung hakt) und mit einem Korb ausgestattet, in den ihr bequem eure Strandsachen packen könnt.

Das perfekte Fortbewegungsmittel auf La Digue samt Korb für die Strandsachen.


Die Menschen, Anreise und Unterkünfte:

Die sogenannten Seychelloise sind meiner Meinung nach eher etwas distanziert statt übermäßig freundlich, wie im Reiseführer angepriesen, dafür aber ziemlich entspannt und nie unfreundlich oder aufdringlich.
Eventuell wird man halt etwas gleichgültig, wenn man Tag ein, Tag aus mit Touristen zu tun hat und deren im Vergleich zu den eigenen Verhältnissen teils immensen Reichtum sieht. So gibt es diverse Luxusresorts, in denen man für eine Nacht gerne mal mehrere Tausend Euro hinblättern muss!
Auf der anderen Seite kann man aber auch recht günstig als Selbstverpfleger in einer der zahlreichen Ferienwohnungen unterkommen.
Auch die Kosten für den Flug beispielsweise mit Condor ab Frankfurt als Direktflug sind inklusive Reservierungen von Sitzplätzen und Zusatzleistungen wie Rail and Fly mit circa 700-800 Euro für eine Person hin und zurück machbar.
Daher ist es eine Mär, dass die Seychellen ein Urlaubsziel ausschließlich für extrem Gutbetuchte sind oder man mehrere Tausend Euro pro Person für einen zweiwöchigen Urlaub hinblättern muss.

Frischer geht´s nicht! Ein Fischer bietet seinen Fang direkt am Strand an.


Flora, Fauna und das Wetter:

Wie bereits eingangs erwähnt, werdet ihr auf den Seychellen in den Genuss von einigen der wohl schönsten Strände und Buchten der Welt kommen. Diese warten mit feinsandigen und oft flach ins Meer abfallenden, fast weißen Stränden auf, die meist mit braunen Granitfelsen garniert sind, die fast schon wie im Sinne der ultimativen Schönheit extra arrangiert wirken.
Dazu werden die Buchten oft umrahmt von einem grünen Gürtel aus Palmen und anderen Bäumen und Büschen – man fühlt sich entsprechend wie auf einer einsamen Insel. Das liegt auch daran, dass angenehmerweise die Strände kaum zugebaut sind und sich das Publikum sehr gut in den teils kilometerlangen Buchten verteilt.
Wie könnte es anders sein, ist das Wasser natürlich auch perfekt zum ausgedehnten Baden geeignet und mit um die 25 Grad Celsius fast badewannenwasserwarm, kristallklar und sehr sauber. Allerdings solltet ihr aufgrund der zahlreichen Korallen in dem oft flachen Wasser nicht erwarten, in Strandnähe richtig schwimmen zu können.
Zum Schnorcheln sind viele der Buchten aufgrund des ruhigen Wassers, vieler Felsen und besagter Korallen, die unzähligen Fischen und auch den Schnorchlern selbst Schutz vor großen Raubfischen bieten, jedoch perfekt geeignet.
Daher gehören auf jeden Fall Schnorchel und Maske in euer Gepäck, denn im Wasser explodiert der Artenreichtum regelrecht!
Man braucht gar nicht lange suchen, schon ist man umgeben von den buntesten und exotischsten Fische bzw. ganzen Fischschwärmen auf Nahrungssuche in den Korallen. Aber auch größere Meeresbewohner wie Rochen, Muränen, Tintenfische oder auch Meeresschildkröten werden einem mit etwas Glück begegnen.

Das Wasser ist meist so klar, dass man die Fische sogar durch die Wasseroberfläche im Stehen beobachten kann!
Wie im tiefsten Dschungel im Vallée de Mai auf Praslin.

Generell wird man auf den Seychellen kaum achtlos in die Landschaft geworfenen Müll finden, da der Naturschutz einen hohen Stellenwert hat.
Das kommt der beeindruckenden Flora mit ihren riesigen Coco de Mer Palmen und vor allem auch der Tierwelt an Land zu Gute. Man trifft auf zahlreiche Vögel, Geckos sowie auf scheue Flughunde und imposante Riesenschildkröten. 
Empfehlenswert sind die Bootsausflüge, etwa nach Curieuse oder zu der Cocos Insel, die man in der Regel auch an einem der Stände am Strand buchen kann, da sie dort meist billiger als die vom Hotel vermittelten Touren sind.
Allerdings sollte man sich vor einfach so umherlaufenden Verkäufern, vor allem, wenn sie erkennbar unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, hüten. Meist wollen sie eine Anzahlung und man sieht sie danach nie wieder. 
Das Wetter ist entsprechend der Lage im indischen Ozean ziemlich heiß und schwül mit bis zu 90% Luftfeuchtigkeit. Aber die meisten Unterkünfte haben eine Klimaanlage, was insbesondere hilfreich ist, um das Schlafzimmer vor dem Einschlafen herunterzukühlen. Wenn es regnet, dann glücklicherweise meist nur kurz, dafür jedoch teils so heftig, das man auch trotz Schirm nicht trocken bleibt.
Sollte euch also nun bereits das Reisefieber gepackt haben, würde ich euch pro Insel die folgende Aufenthaltsdauer empfehlen, um sie mit ihren unterschiedlichen Facetten gesehen und erlebt zu haben:

  • Praslin: 5 Tage
  • La Digue: 3 Tage
  • Mahé: 6 Tage
Solltet ihr bereits jetzt Fragen haben, zögert nicht, mir einen Kommentar zu hinterlassen – oder auch sehr gern, wenn ihr bereits selbst auf den Seychellen wart.
Viel Spaß beim Lesen – und vielleicht sogar auch eurer eigenen Reiseplanung zu diesem Paradies!
Christian

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